SWR3 Gedanken

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Die Gesellschaft ist ein lebendiger Organismus. Das hat der englische Soziologe Herbert Spencer geschrieben. Vor 150 Jahren war das. Spencer war überzeugt, das Zusammenleben von Menschen ist nichts Totes, Mechanisches.

Eine Gesellschaft, die Gemeinschaft in einem Dorf oder einer Stadt - lebt und wächst und entwickelt sich. Eben fast so wie ein Organismus das auch tut. Wenn man sich aber eine Gesellschaft als einen großen Organismus vorstellt dann ist eines ganz klar: Sie braucht ab und zu eine Pause. Denn nichts und niemand kann ständig arbeiten und aktiv sein. Es braucht Zeiten, in denen man sich erholt. Neue Kraft tankt. Ausruht. Wenn das ausbleibt wird der Organismus krank. Und wenn es ganz schlimm wird stirbt er sogar irgendwann. Eine Atempause. Das braucht jede und jeder einzelne. Aber das brauchen auch alle gemeinsam, als Gesellschaft.

In der Bibel gibt es viele Anregungen und Angebote für ein gelingendes Miteinander. Die bekanntesten davon sind die zehn Gebote. Es wird erzählt: Gott selbst schenkt diese Gebote seinem Volk. Als Angebot zum guten Leben. Für jede und jeden Einzelnen. Aber eben auch für die Gemeinschaft. Und da heißt es: „Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes. Da sollst du keine Arbeit tun, auch nicht dein Sohn, deine Tochter, dein Knecht, deine Magd, dein Rind, dein Esel, all dein Vieh, auch nicht dein Fremdling, der in deiner Stadt lebt, auf dass dein Knecht und deine Magd ruhen gleichwie du.“

Ein gemeinsamer Tag der Ruhe. Für alle. Das gehört zum guten Leben. Das gehört zu einer funktionierenden Gemeinschaft. Damit sich der Organismus unserer Gesellschaft erholt und zur Ruhe kommt. So wünsche ich mir das für heute. Damit unsere Gesellschaft weiterhin lebt und wächst und sich entwickelt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25707
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