SWR3 Gedanken

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Im Sommer war ich mit meiner Familie in Irland. Dort gibt es Strände, die sind so endlos wie das Wetter wechselhaft ist. Genau an so einem Strand waren wir. Und genau so war auch das Wetter. Gerade noch mit meinen beiden Jungs eine Kugelbahn in den Sand gebaut, und schon überrascht uns ein Schauer. So ein Schauer ist zwar schlecht für den Urlaubsteint, aber gut für die Kugelbahn: die wird stabil und schnell. Und plötzlich zeigt sich ganz nah ein Wahnsinns Regenbogen.

Kaum haben ihn meine Kinder erblickt, treiben sie mich an: „Los Papa, lauf an das Ende vom Bogen, dort liegt doch immer ein Schatz!“ Ich denke noch: Oh nein, aus welchem Kinderbuch haben sie das nun wieder. Aber irgendwie bin ich auch ein bisschen urlaubsmäßig aufgekratzt, und deshalb renn ich los wie ein Bekloppter. Obwohl ich natürlich längst weiß, wie das ausgehen wird.

Und tatsächlich fühle ich mich ein bisschen wie bei „Hase und Igel“: Kaum meine ich den Zipfel des Regenbogens zu erwischen, da tönt es von irgendwo „Bin schon weg!“ Zwei, drei Mal mach ich das – dann gebe ich völlig fertig auf.

Seit der Geschichte mit der Arche und Noah gilt der Regenbogen als Zeichen, dass sich Gott mit den Menschen verbündet hat. Als das Wasser der Sintflut abfließt, zeigt sich ein herrlicher Regenbogen. Und da sagt Gott zu Noah: „Meinen Bogen setze ich in die Wolken; er soll das Zeichen des Bundes zwischen uns sein.“

Ausgepumpt stehe ich da, barfuß, Badehose und Regenjacke, die Hände auf die Knie gestützt. Und mir wird klar: Gott ist wirklich wie ein Regenbogen: Man kann ihn nicht festhalten – da hilft alles Abstrampeln nichts. Und trotzdem ist er mir ganz nahe, wie aufgespannt über mir. Auch wenn meine Jungs da anderer Meinung sein werden: ich finde diese

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