Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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An einem Septembersonntag war ich auf Entdeckungstour in Rheinhessen. Kirchen haben es mir besonders angetan. So komme ich auch nach Hochheim, einem Vorort von Worms. Auf einer Anhöhe steht die romanische Kirche St. Peter. Ihren mächtigen Turm sieht man schon von weitem. Die eigentliche Kostbarkeit der „Bergkirche“ ist zunächst unsichtbar. Es ist ihre kleine Krypta. Über eine Treppe steige ich zu ihr hinunter. Das Wort „Krypta“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „verborgen“.

Kaum habe ich sie betreten, zieht mich diese Unterkirche in ihren Bann.  Ich spüre, das ist der älteste Teil des Gotteshauses; entstanden vor rund tausend Jahren!

Der Raum ist winzig, viereinhalb mal zweieinhalb Meter. Vier wuchtige Säulen unterteilen die Krypta. Grobe Würfel formen ihren oberen Abschluss. Sie tragen das schwere Kreuzgewölbe. Dunkel ist es hier unten. Und doch wirkt nichts bedrohlich. Einige Kerzen stehen rundum. Ihr Licht verstärkt noch den Eindruck des Geheimnisvollen.

Still ist es hier unten. Kein Lärm dringt durch die dicken Mauern. Hier komme ich zur Ruhe. Hier kann ich die Hektik des Alltags hinter mir lassen.

Ich sitze einfach nur da und genieße die Aura des Raumes, fühle mich geborgen. Wie viele Generationen haben das in den vergangenen tausend Jahren genauso empfunden wie ich? An einem Ort wie diesem bekomme ich wieder eine Ahnung von der Tiefe des Glaubens. Und das tut richtig gut!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25583
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