SWR3 Gedanken

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In drei Tagen ist Heilig Abend und in diesem Jahr, wie alle paar Jahre fällt der 24. Dezember auf einen Sonntag. Und dann ist das eben der 4. Advent. Manche wollen, dass an diesem Tag trotzdem die Läden geöffnet sind, damit man seine letzten Weihnachtseinkäufe noch schnell erledigen kann.

Vor 60 Jahren wäre es undenkbar gewesen über solch eine Idee überhaupt zu diskutieren. Sonntags waren die Geschäfte zu. Aber genau heute vor 60 Jahren trat auch eine Verordnung in Kraft, die zum ersten Mal die Sonntagsruhe ankratzte: die „Verordnung über den Verkauf bestimmter Waren an Sonn- und Feiertagen. “ Damals ging es um frische Milch, Backwaren, Blumen und Zeitungen. Heute geht es um alles. Und eigentlich kann man jetzt auch schon an allen Sonntagen alles kaufen, schließlich ist das Internet von morgens bis abends und auch am Sonntag geöffnet. Die Einzelhändler sagen: Das ist ein großes Problem. Klar, wem es untersagt ist seinen Laden zu öffnen, der kann sonntags auch kein Geld verdienen.

Übrigens auch die Geldgeber für Griechenland finden das am Sonntag konsumiert werden soll. Sie haben es sogar zur Bedingung gemacht, dass Griechenland den Sonntagsschutz aufhebt, damit das Land Geldspritzen bekommt.

Ich glaube, es ist gut, wenn man mal nicht ans Einkaufen und ans Geldverdienen denkt. Es ist gut, wenn der Alltag mal unterbrochen wird. In der Bibel heißt es: Auch Gott nahm sich einen Tag frei, nachdem er 6 Tage fleißig gearbeitet hat. Ich finde das eine gute Idee. Deshalb freue ich mich immer wenn Sonntag ist. Und deshalb werde ich in diesem Jahr am 4. Advent nicht einkaufen gehen. Das kann ich an allen anderen Tagen machen. Am 4. Advent bereite ich mich in aller Ruhe einfach auf Weihnachten vor.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25555
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