SWR3 Gedanken

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Mein Sohn hatte in diesem Jahr eine klasse Idee. Er hat einen Adventskalender gebastelt, aber der ist ganz anders als alle anderen Adventskalender, die ich sonst so kenne. Ich nenne ihn inzwischen den Dankkalender.

Mein Sohn hat im ganzen Haus Zettel mit Nummern verteilt. Also muss man jeden Tag suchen. Und wenn man dann die Nummern gefunden hat, ist da eigentlich … nichts. Also nichts Neues. Kein Geschenk oder so. Es ist einfach ein Zettel mit einer Nummer, der zum Beispiel am Stuhl klebt.

Aber, ich hab rausgefunden: Man findet doch etwas. Zum Beispiel unser Sofakissen mit dem Weihnachtsmotiv drauf. Da klebt auch so ein Zettel von Jann. Und ich habe festgestellt, das ist ja richtig cool! Weil ich unser Weihnachtskissen noch mal genau angeschaut hab und mich gefreut hab, das ich das habe. Und das finde ich richtig schön, weil es mich dankbar macht für das, was schon da ist.

So ging es mir beim Weihnachtskissen. Und es ging ja noch weiter. Der Zettel an der Heizung zeigt mir, wie gut es ist, dass ich nicht frieren muss. Und der Zettel an der Mandarine hängt passenderweise an meinen Lieblingsobst. 

Und dabei wird mir auch wieder klar, dass es viele Menschen gibt, die diese Dinge, die ja für mich so selbstverständlich sind, nicht haben. Die haben kein Kissen, die müssen frieren und manche haben nichts zu essen.

Ich finde mein Sohn hat einen richtig tollen Adventskalender entwickelt. Da öffne ich keine Türchen, sondern da werden mir die Augen geöffnet für das was schon da ist. Und dafür bin ich ganz schön dankbar.

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