SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Mir gefällt der Advent. Wenn es am Abend dunkel wird, kommen die Lichter besonders zur Geltung, mit denen die Häuser und die Straßenzüge geschmückt sind. In mir verstärkt das die Vorfreude auf Weihnachten.
Natürlich weiß ich auch, dass die geschmückten Einkaufsstraßen und Geschäfte die Weihnachtsstimmung in den Kunden heben soll, damit sie noch lieber auf die Suche nach Weihnachtsgeschenken gehen. Das ist die geschäftsmäßige Seite des Advents. Ich lasse mich lieber von der Adventsstimmung mitnehmen in die Gedanken an das bevorstehende Weihnachtsfest. So freue ich mich darauf, an Weihnachten wieder Christmette zu feiern, die Botschaft von der Geburt Jesu zu verkünden. Hoffentlich gelingt es auch in diesem Jahr, das Weihnachtsfest friedlich und als Fest der Liebe zu feiern mitten in einer Welt, die das durch Kriege, Terroranschläge und Lieblosigkeiten nicht einfach macht.
„Dezemberträume“, so hat der Liedermacher Rolf Zuckowski eines seiner Lieder überschrieben. Er macht sich Gedanken, was Weihnachten bedeutet. Er fragt:„Weihnachten, was war das noch? War Licht und Glockenklang. Geschenke unterm Tannenbaum, Gedichte und Gesang.Weihnachten, was war das noch?
Denk schnell noch einmal nach! Bestimmt wird die Erinnerung in deinem Herzen wieder wach.“

Ich verbinde viele Erinnerungen mit Advent und Weihnachten, etwa den Duft nach Zimt und Mandarinen, das Flackern von vielen Kerzen. Das Warten mit meiner Schwester und meinen Großeltern, bis wir ins Wohnzimmer kommen durften. Im Wohnzimmer haben wir dann jedes Jahr zuerst die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium in der Bibel gelesen. Dann erst hat es die Geschenke gegeben.

Der Advent ist die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Innehalten und innerlich ausrichten. Ich setze mich im Advent gerne in die Kirche, wo ich Pfarrer bin,  und zünde die Kerzen am Adventskranz an. Besonders beeindruckend finde ich, wie wenige Kerzen es braucht, damit die Kirche nicht mehr dunkel ist. Und mit jeder Kerze mehr wird es heller. Das ist die besinnliche und stille Seite des Advents.

Die gefällt mir besonders gut. Wenn dann noch der alte Ruf „Ihr Himmel, tauet den Gerechten, ihr Wolken regnet ihn herab“ erklingt, dann drückt es für mich die Sehnsucht des Advents aus. Dass Gott selbst in unserer Welt ist und er mich unterstützt auf meinem Weg.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25536
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