SWR2 Wort zum Tag

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Haben Sie heute morgen schon ein Türchen im Adventskalender aufgemacht? Viele von ihnen beginnen mit dem 1.Dezember, auch wenn in diesem Jahr der 1. Advent erst am Sonntag ist. 

Mein Adventskalender öffnet sich von morgen an jeden Tag  im Internet. Auf der Homepage „meiner“ Kirchengemeinde wird bis zum Heiligen Abend  jeden Morgen ein neues Kalenderbild/Foto gezeigt. Das Besondere daran ist, dass Menschen aus der Gemeinde diesen Adventskalender gestalten. Dafür haben sie Motive aus unserem Stadtteil ausgesucht, die sie mit Advent in Verbindung bringen: ein Fenster unserer Kirche oder das Fairkaufhaus, in dem gebrauchte Möbel zu sehr günstigen Preisen verkauft werden , die U-Bahnstation oder den Abendhimmel über ihrer Straße. In einem Begleittext schreiben sie, warum sie gerade dieses Bild ausgewählt haben und was der Advent für sie bedeutet. 

Hinter dieser Idee mit dem Adventskalender steht die Überzeugung,  dass sich der Advent in unserem Leben ereignet - in unseren Häusern und auf unseren Straßen. Advent heißt Ankunft. Gemeint ist: Gottes Ankunft. Christen erinnern sich daran, dass Gott als Mensch zu uns gekommen ist. In Jesus wird er geboren, als einer von uns. Das feiern wir an Weihnachten.  Gott überlässt die Welt nicht einfach sich selbst. Er gibt uns nicht auf. Er weckt unsere Sehnsucht. Wenn ich etwa morgens in die U-Bahn steige, kann ich mich fragen, wohin bin ich eigentlich unterwegs. Geht mein Leben in die richtige Richtung? Was sind meine Lebensziele – und hat Gott vielleicht auch ein Ziel für mein Leben?  

Gott berührt unser Herz, so dass uns andere Menschen nicht egal sind. Zum Beispiel Menschen, die mit wenig Geld auskommen müssen. Dann können wir die Idee des Fairkaufhauses unterstützen, und gut erhaltene Möbel und andere Dinge abgeben, die wir nicht mehr brauchen. 

Ich war überrascht, dass viele Leute die Idee mit dem Adventskalender positiv aufgenommen haben und sich bereit erklärt haben mitzumachen. Es gehört ja schon ein bisschen Mut dazu, seine Gedanken einer größeren Öffentlichkeit mitzuteilen. Aber gerade darin liegt für mich der Reiz dieses Adventskalenders, dass nicht nur die „Profis“ zu Wort kommen, wie etwa der Pfarrer oder die ganz treuen Gemeindemitglieder. Ich denke, dass wir uns mit den Beiträgen gegenseitig die Augen und die Herzen öffnen werden. Jede und jeder in einer ganz eigenen Art.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25446
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