SWR3 Gedanken

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Mein Sarg soll mal ziemlich schlicht sein. Und wenn jemand was draufmalen oder schreiben will, gerne.

Immer mal wieder fällt mir was ein, das ich für meine eigene Beerdigung schön fände. Ich schreib mir das dann auf, und mein Mann weiß, wo es steht. Für den Fall der Fälle.

Dass ich mich mit meinem eigenen Tod beschäftige kommt daher, dass ich selbst Beerdigungen gehalten habe - ich sage eigentlich lieber: gefeiert habe. Ich hab mich dann natürlich gefragt, was willst du eigentlich für dein letztes Fest?

Ganz interessant und passend dazu: in Neuseeland gibt es sogenannte Coffin-Clubs, Sarg-Klubs. Da treffen sich Leute, um gemeinsam ihren eigenen Sarg zu bauen und zu gestalten. Da gibt es die verrücktesten Ideen. Ein Mann wollte zum Beispiel immer ein Gokart haben. Also hat er an seinen Sarg Räder geschraubt und ihn wie ein Gokart bemalt.

Anneke Slager ist Mitglied in so einem Coffin-Club. Sie sagt: „Ich liebe Kaffee. Deshalb sind auf meinem Sarg Tassen, und auf den Deckel klebe ich dann noch Kaffeebohnen; die riechen einfach so gut.“

Diese Sarg-Klubs sind noch für etwas gut: für das Sozialleben. Die Leute treffen sich ungezwungen, es gibt Kaffee und Kuchen und nebenbei sprechen sie über alles, was das Leben und eben auch den Tod ausmacht.

Anneke Slager sagt: „Nur wenn man den Tod als etwas Natürliches, Alltägliches sieht, verliert man auch die Angst davor.“

Wenn ich an den Tod denke, habe ich Angst. Ich hab ja keine Ahnung, wie ich sterbe. Ob das weh tut? Ob ich mich sehr quäle? Was, wenn danach alles schwarz ist?

Ich stelle aber fest, wenn ich mich mit dem Tod beschäftige, wird die Angst tatsächlich ein bisschen weniger. Ich habe das Gefühl, mich irgendwie darauf einstellen zu können. Und ich hab immer mehr das Gefühl, dass das was danach kommt, so wird, wie ich es mir vorstelle.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25421
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