Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Jesus hat den Leuten oft die Kinder als Vorbild hingestellt: „Werdet wie die Kinder“ hat er gesagt.
Was er damit gemeint haben könnte, ist mir vor kurzem wieder einmal klar geworden. Durch eine Umfrage unter Mädchen und Frauen in Amerika. Da werden ein paar junge Frauen gefragt: „Wie laufen Mädchen? Macht es doch mal vor.“  Und dann laufen alle - ohne Ausnahme - so, als ob sie Stöckelschuhe anhätten und viel zu enge Röcke. Und mit weit gespreizten Fingern laufen sie, als ob sie sie nicht mehr alle hätten. Sie werden auch gefragt:

„Wie werfen Mädchen?“ Und: „Wie kämpfen Mädchen?“ Und wieder die gleiche Reaktion: Sie werfen oder kämpfen, als wären sie völlig unfähig.
Später werden den Frauen diese Aufnahmen gezeigt. Und direkt danach sehen sie Aufnahmen von Mädchen – also von richtigen Mädchen so im Alter von 8/9 Jahren. Die hat man auch gefragt: „Wie laufen Mädchen?“
„Wie werfen Mädchen?“ Und: „Wie kämpfen Mädchen?“ Und dann sollten die es auch vormachen. Der Unterschied zwischen ihnen und den Frauen hätte größer nicht sein können: Die richtigen Mädchen geben alles: sie rennen und werfen und kämpfen, als gälte es das Leben. Und platzen schier vor Selbstvertrauen, dabei.  Als die jungen Frauen die Aufnahmen der Mädchen sehen, werden sie nachdenklich. Wann haben sie das nur verloren: Dieses Selbstvertrauen? Diese Kraft…? 

Und ich glaube, genau daran wollte Jesus die Leute erinnern:
An das Kind, das sie einmal waren. Und an die Kraft, die in ihnen steckt.Und er sagte: „Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.“ Ich glaube, er wollte uns damit Mut machen, dass wir zu unserem echten, unverstellten Wesen zurückfinden. Und diesem grenzenlosen Zutrauen.  Damit wir eine Chance zum richtigen Leben haben. Im Himmel. Und auf Erden.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25410
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