SWR3 Gedanken

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Das kann doch nicht wahr sein! Fassungslos lese ich einen Artikel über eine japanische Journalistin, die mit 31 Jahren an Überarbeitung gestorben ist. 159 Überstunden in einem Monat hätten zu Herzversagen bei ihr geführt. Als ob das nicht schockierend genug wäre, wird noch beigefügt, dass der Tod durch Überarbeitung in Japan gar nicht so selten sei und sogar eine eigene Bezeichnung habe: Karoshi. Unfassbar.

Glücklicherweise haben wir in Deutschland Arbeitsgesetze, die Mitarbeiter vor einem solchen Schicksal bewahren sollen. Aber Hand aufs Herz: Von der Arbeit gestresste Menschen sind trotzdem kein exklusiv japanisches Phänomen. Dass Arbeit nicht immer nur Spaß machen kann ist klar, wir leben nicht in einer rosa Wattewelt. Trotzdem sollte Arbeit doch möglichst bereichern statt belasten.

Ein sehr altes, schönes Beispiel für sinnvolle Arbeit istfür mich der Schöpfungsbericht in der Bibel. Warum? Weil Gott selbst hier arbeitet. Es wird beschrieben, wie er sich die größte Mühe gibt, in sechs Tagen eine Welt zu erschaffen. Und nach jedem Tag betrachtet er liebevoll sein Werk und befindet es für gut.

Das halte ich für sehr wichtig: Die eigene Arbeit betrachten und wertschätzen zu können. Und wenn etwas misslungen ist, den Mut zu haben, das zu verbessern. Gott hat zum Beispiel bemerkt, dass die Tiere Adam als Gefährten nicht ausgereicht haben. Dann hat er nochmal überlegt und Eva erschaffen. Und er sah, wie gut DAS erst war.

Noch was find ich wichtig: Arbeit ist anstrengend und darf auch anstrengend sein. Aber hey, sogar Gott hat sich nach der Arbeit ausgeruht. Einen ganzen Tag lang. Und wenn sogar Gott sich nach der Arbeit eine Erholungspause gönnt, dann sollten wir Menschen uns das ebenfalls zugestehen.

Den Sinn in meinem Tun erkennen,

meine Arbeit wertschätzen,

selbstbestimmt handeln können und

Erholungspausen genießen.

So hat „Karoshi“,der Tod durch Überarbeitung,  keine Chance!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=25297
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