Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Der Weihnachtsmann ist mein Vater!“ Diese Erkenntnis verkünde ich meinem Mann direkt nach dem Aufwachen. Ich weiß nicht mehr, worum es im Traum eigentlich ging. Der Weihnachtsmann selbst kam auch gar nicht vor. Ein fremder Mann sagte es mir: „Der Weihnachtsmann ist dein Vater.“ Ich war total verblüfft.

Und verblüfft bin ich immer noch. Immer wieder fällt es mir ein und ich denke darüber nach. Wieso träume ich im Oktober schon vom Weihnachtsmann? Außerdem kann ich den Weihnachtsmann gar nicht leiden. Den halte ich für eine Erfindung eines Getränkekonzerns. Aber das ist eine andere Geschichte.

Meine Schwester findet die neue Verwandtschaft prima: „Mit dem Weihnachtsmann als Vater gibt es Geschenke ohne Ende! So einen Vater kann man gebrauchen.“

Hm. Ich weiß nicht recht. Aber ich fange an zu überlegen, was ich mir wünsche. Einige konkrete Dinge fallen mir gleich ein: Da gibt es eher kleine Wünsche wie eine neue Gartenschere oder den Bildband über Honig. Und es gibt ganz große Wünsche wie ein kleines Haus mit großem Garten. Und es gibt natürlich noch die andere Art von Wünschen, die nicht in ein Paket passen: Gesundheit für Familie und Freunde oder dass meine Bienen gut über den Winter kommen.

Vermutlich habe ich zulange darüber nachgedacht. Denn zwei Tage später hatte ich einen ähnlichen Traum: Der Paketdienst hält vor dem Haus. Es sind unzählige Autos, die die Straße blockieren. Und aus allen werden Geschenke – von klein bis riesig – herausgetragen. Vor dem Haus liegen nun Geschenke soweit ich gucken kann. Ich fühle mich wie manche Kinder an Weihnachten: Ich versinke unter einem Geschenkeberg, bin völlig überfordert und bekomme echt schlechte Laune.

Völlig verwirrt werde ich wach. Nein, das ist zu viel für mich. Eine nahe Verwandtschaft mit dem Weihnachtsmann kann ich nicht gebrauchen. Ein einzelnes Geschenk ab und an ist besser. Deshalb habe ich beschlossen: Sollte ich noch einmal vom Weihnachtsmann träumen, muss ich ihm das sagen: Weniger ist mehr!

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