SWR3 Gedanken

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Manchmal steht man vor dem Alltag wie vor einem Berg, und weiß nicht wie man ihn wieder bezwingen soll. Im Beruf, wo eine Arbeit schon wieder die nächste drängt, im Haushalt, wo Wäschekorb und Spülmaschine einfach nicht leer werden. Oder wenn - wie bei vielen Frauen - Beruf, Haushalt und Kinder nicht nur Freude sind, sondern auch zur täglichen Last werden.
Um all das nicht nur zu überleben, sondern gut zu leben, braucht es Pausen. Ruhezeiten und Rastplätze. Die größeren Pausen durch Urlaube, durch Sonn- und Feiertage, aber auch gerade die kleinen, mitten im Alltag. Eine Wanderung hat mir wieder gezeigt, mehr noch, mich körperlich spüren lassen, dass es ohne Pausen nicht geht im Leben, nicht gehen darf. Nicht gut durchtrainiert und sogar etwas angeschlagen von einer Erkältung, wollte ich einen Berg besteigen. Einen Berg, der 2000 Meter aus dem Meer heraus steigt. 2000 Höhenmeter also. Ich wollte auf diesen Berg und meinte es auch zu müssen, weil ich drei Freunde dazu eingeladen hatte. Und hatte Fracksausen: Schaff ich das? Was wenn nicht? Was machen die anderen dann?
Ich habe es geschafft! Hab auch nichts übertrieben oder meine Gesundheit gefährdet. Ich habe es durch Pausen geschafft. Ich bin Schritt für Schritt gegangen und wenn es schwer war, mich innerlich an die nächste Pause geklammert. An diese wunderbaren Pausen mit Essen und Trinken in der Gemeinschaft mit Freunden. Sie haben mir die Kraft für die nächste Etappe gegeben – bis zum Gipfel.
Diese Erfahrung hab ich in meinen Alltag mitgenommen und versuche jetzt regelmäßiger als bisher Pausen zu machen, kurze Rastzeiten einzuhalten. Nicht erst wenn ich erschöpft bin. Und übrigens:
Das Wort Rast ist von seiner ursprünglichen Bedeutung ein Wegmaß. Und meint genau die Strecke, die man bei einer Wanderung zwischen zwei Pausen gehen kann.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2501
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