Anstöße SWR1 BW / Morgengedanken SWR4 BW

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Kinder dürfen am Sonntag bei der Bundestagswahl nicht mitwählen. Doch sie sollten Gelegenheit haben, sich zu äußern. Und sie sollten Erwachsene haben, die ihnen zuhören und die ernst nehmen, was Kinder zu sagen haben.

Darum steht der Weltkindertag heute in Deutschland unter dem Motto: „Kindern eine Stimme geben“. Unicef Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk machen darauf aufmerksam, dass Kinder sich Sorgen machen über die Zukunft. „Politik wird besser, wenn wir die Kinder fragen“, sagt darum Christian Schneider, der Geschäftsführer von Unicef Deutschland.

Wenn Erwachsene über etwas entscheiden, was Kinder angeht, dann sollten sie auch gefragt werden, was sie davon halten. In einer Gesellschaft, die immer mehr von älteren Menschen geprägt wird, ist die Stimme der nachwachsenden Generation wichtig. Wie heißt es so schön? Kinder sind  unsere Zukunft. Das stimmt. Aber eben nicht nur, damit  unsere Renten gesichert bleiben oder damit uns die Fachkräfte nicht ausgehen. Sondern darum, weil wir heute dafür verantwortlich sind, wie die Welt von morgen aussieht. Kinder müssen mit dem leben, was die Generation ihrer Eltern und Großeltern entschieden hat. Dass sie das können, dazu können wir heute schon etwas beitragen. Zum Beispiel, indem wir zuhören, welche politischen Ziele Kinder für die Zukunft wichtig finden.

An der Bürotür des badischen Landesbischofs hängt ein handgeschriebenes Plakat, auf dem Kinder ihm ihre eigene politische Agenda mitgeteilt haben. Da steht:

Lieber Landesbischof Cornelius-Bundschuh! Wir Kinder wünschen uns

1. Frieden : dass alle Menschen auf der Welt in Frieden leben, vor allem, die, die jetzt fliehen müssen
2. Gerechtigkeit: dass keine Armut mehr herrscht, dass alle Menschen genug zum Leben haben ( Kleidung, Essen und Trinken und ein Dach über dem Kopf)
3. Umweltschutz: dass die Umwelt nicht so verschmutzt wird, z.B. durch Plastiktüten; dass Tiere geschützt werden ( keine Massentierhaltung und keine Tierquälerei)
4. Liebe für alle: dass Eltern Zeit für ihre Kinder haben, dass keiner alleine sein muss, dass Erwachsene nicht streng sind, dass die Menschen freundlich und lustig miteinander umgehen, dass alle glücklich sind und ihre Wünsche erfüllt werden.

Ich finde, damit haben die Kinder doch alle großen politischen Themen genannt, auf die es im Moment ankommt.
Wenn Sie also zur Bundestagswahl gehen und Kinder haben oder wollen oder kennen und mögen, dann denken Sie bitte daran: Die Kinder haben am Sonntag keine eigene Stimme. Sie als Erwachsene können aber ihre Stimme auch im Namen der Kinder abgeben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=24996
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