SWR3 Gedanken

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Er sieht aus wie ein Bankautomat mit Kopf. Links und rechts baumeln dünne Maschinenärmchen. Sein Herzstück ist ein Monitor, und er hat auch einen Namen: „BlessU-2“. Bei der Weltausstellung in Wittenberg kam er zum Einsatz als erster Segensroboter der Welt. Ein Experiment zum Thema „Segen“.

Sagt sein Macher Alexander Wiedekind-Klein aus Cochem. Viele Stunden hat der Elektroingenieur in die Entwicklung von BlessU-2 gesteckt, der in immerhin sieben Sprachen Segensworte spenden kann. Und das mit weiblicher oder männlicher Stimme. Alles auf Knopfdruck.

Die Reaktionen waren gemischt. Die einen fanden den segnenden Roboter originell. Andere konnten sich gar nicht damit anfreunden, von einer Maschine statt von einem Menschen gesegnet zu werden. Wieder andere witterten personelle Einsparmaßnahmen beim kirchlichen Bodenpersonal.

Und dann gab es noch die, die sich einfach von BlessU-2 haben segnen lassen. Und sich darüber gefreut haben. An diesem Mut-Mach-Wort für den Weg, an Wort-Kraft für den Tag. Denn genau das ist Segen. Und wer ihn spendet, ist vielleicht wirklich gar nicht so wichtig.

Schließlich kann es auch ein Bild an der Wand sein, ein Spruchkärtchen im Geldbeutel. Oder eben die digitale Stimme eines Roboters. Entscheidend ist, ob der Segen trifft. Ob er passt. Ob er etwas bewegt. Bei mir.

BlessU-2 wird vermutlich nicht in Serie gehen. Er ist und bleibt ein Experiment, eine Gedankenanregung. Über den Segen. Der letztlich weder von Menschen noch von Robotern kommt, sondern von Gott. Und deswegen versuchen wir es jetzt einmal mit einem Segenswort über den Äther: Gott segne dich, mache dir Mut und gebe dir Kraft. Heute, morgen und alle Tage deines Lebens.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=24974
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