SWR3 Gedanken

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Was haben die Filme „Lawrence von Arabien“, „Ben Hur“, der „Englische Patient“, oder „Stargate“ gemeinsam? Sie spielen alle in der Wüste. Und erzählen von einsamen Helden, von Sehnsucht und Liebesglück, von Verbannung und Heimkehren. Es sind dramatische Geschichten in der Wüste. Eine Wüste ist nämlich die perfekte Kulisse dafür. Unendlich weit. Atemberaubend schön, manchmal voller Einsamkeit und Gefahr. In der Wüste wird man auf sich selbst zurückgeworfen. Und kommt oft anders aus ihr heraus als man einmal in sie hineingegangen ist.

Eine filmreife Geschichte ist auch die vom Propheten Elia. Der hat sich mit dem herrschenden Königshaus angelegt. Als sich der Machtstreit zuspitzt, flieht er in die Wüste Negev. Allein, ausgebrannt. Der einst so siegreiche Kämpfer und anerkannte Prophet, verkriecht sich unter einem Wacholderstrauch. Und beschließt: Es reicht jetzt. Ich will nicht mehr. Die Wüste um ihn herum und die Wüste in ihm werden eins.
Aber dann kommt es anders. Ein Mann taucht auf und kümmert sich um Elia. Bringt ihm Brot und Wasser. Bleibt bei ihm. Bis er wieder Kraft hat - in den Beinen und in der Seele.

So ist das mit den Wüstenerfahrungen: Tod und Rettung liegen dicht nebeneinander. Und manchmal schickt Gott einen Engel, erzählt die biblische Geschichte. Und der gibt seinen Kämpfer vor dem Herrn nicht verloren. Gibt ihm einen neuen Auftrag. Nichts ist mehr, wie es mal war.

Unendlich weit. Atemberaubend schön, manchmal auch voller Einsamkeit und Gefahr. Das Leben ist manchmal wie eine Wüstenwanderung. Und wer mutig vorangeht, dem begegnet bisweilen vielleicht sogar ein Engel... Wie sagte schon Lawrence von Arabien: „Wer in die Wüste geht und wiederkehrt, ist nicht mehr derselbe!"

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