SWR3 Gedanken

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Es gibt eine Geschichte in der Bibel, die erzählt: Der Teufel versucht Jesus. In der Wüste. Das Böse steht ihm gegenüber und bietet ihm alles an, was man sich vielleicht wünschen kann. Erfolg, Reichtum und Macht. Unter einer Bedingung: Jesus muss sich dem Willen des Teufels unterordnen. Eine große Versuchung für Jesus.

Vor Versuchungen stehe ich auch oft. Es ist nicht der Leibhaftige der mir gegenüber steht, eher meine Inkonsequenz: lieber das Auto zu nehmen statt das Fahrrad. Oder die Tafel Schokolade wie Schwarzbrot zu essen. Oder ein ausgedehnter Spaziergang durch den Elektronikmarkt. Blöd will ich ja auch nicht sein.

Die Versuchung bietet einem immer etwas zu kaufen an, selten, was zu verschenken oder tätige Nächstenliebe zu üben. Und dann gibt es noch die Versuchung etwas nicht zu tun. Z.B. muss ich doch nicht unbedingt bei Uli vorbei, oder. Der wird mir wieder viel erzählen, von Leuten, die ich überhaupt nicht kenne. Bleib ich doch lieber auf dem Sofa liegen und glotz weiter TV. Ist grad so gemütlich.

Aber dann ist mir was an der Geschichte mit Jesus und der Versuchung aufgefallen: Als Jesus der Versuchung durch den Teufel widerstanden hatte, ging er nicht leer aus. Es heißt: da kamen Engel zu ihm und dienten ihm. Steht so in der Bibel.

Für mich heißt das: Wenn ich der Versuchung widerstehe, dann werde ich nichts verlieren, sondern ich werde gewinnen. Wenn ich die Klamotten, die ich eigentlich nicht brauche, auch nicht kaufe, freut sich mein Geldbeutel. Wenn ich Fahrrad fahre, statt das Auto zu nehmen, freut sich meine Gesundheit und die Umwelt. Und wenn ich die Glotze ausschalte und Uli anrufe, freut sich Uli.

Wer der Versuchung widersteht, der wird gewinnen. Das erzählt mir die Geschichte.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2471
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