SWR3 Gedanken

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„Ordnung ist das halbe Leben…“ - vor allem wenn mehrere Menschen an einem Ort wohnen. In einem Mietshaus zum Beispiel. Wo verschiedenste Mentalitäten und Bedürfnisse zusammenkommen. Da geht es dann darum, sie so unter einen Hut zu bringen, dass Frieden herrscht im Zusammenleben. Dafür gibt es Hausordnungen, sie regeln die Rechte und Pflichten der Mitbewohner. Zum Beispiel wann wie laut Musik gehört oder gemacht werden darf. Wo Kinder spielen dürfen. Und: wann wer die gemeinsamen Wege sauber hält, Stichwort Kehrwoche. All diese Regelungen sagen natürlich noch nichts über das wirkliche Zusammenleben der Menschen. Darüber wie gut die Nachbarschaft ist. Wie der eine nach dem anderen schaut, ob man einander hilft. Wie die Balance zwischen Distanz und Nähe gehalten wird, damit man sich weder allein noch beobachtet fühlt oder gar kontrolliert.
In einer Gärtnerei habe ich eine ganz eigene Hausordnung gelesen. Sie scheint für Menschen geschrieben worden zu sein, die nicht nur äußere Regeln befolgen wollen. Geschrieben für Menschen, die sich ihrer Fehler und Schwächen bewusst sind. Und gerade mit diesen Fehlern und Schwächen wohlwollend umgehen möchten. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Art von Hausordnung auch gut an Orte passen könnte, in denen es nicht nur sauber, sicher und ordentlich zugehen soll. Darum gebe ich sie auch gern weiter. Sie geht so:

Hausordnung: Wir in diesem Hause  machen Fehler, sagen Entschuldigung, geben uns zweite Chancen, haben Spaß, umarmen uns, vergeben uns, sagen uns stets die Wahrheit, lachen viel, halten unsere Versprechen, sagen bitte und danke. Lassen den Kopf nicht hängen und folgen unseren Träumen“.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=24645
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