SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Romy, Lena und Sonja sind katholisch. Stefanies Eltern sind bei der Neuapostolischen Gemeinde. Franzi gehört keiner Religionsgemeinschaft an. Aniana und Zaida sind Muslima.
Immerhin: Kathrin ist evangelisch, wie ich. Alle acht gehören zu meiner  Religionsklasse. Religionsunterricht an der Berufsschule erweitert den Horizont in jeder Hinsicht! 

Ein Beispiel?!
„Segen“, sagt Franzi, die Religionslose im Unterricht, „was soll das sein? Entweder ich wünsche dir alles Gute, oder ich lass es, aber Segen?!“
„Segen ist von Gott“, antwortet Lena. Das hat sie in der katholischen Messe gelernt. „Das ist das Gute, das immer da ist. Und der Pfarrer gibt das Gute von Gott weiter.“
„Nicht nur der Pfarrer“ – sage ich, gut protestantisch wie ich bin. „Einer anderen Person  Gottes Segnen zusprechen kann jeder, ihr auch. Ob der Segen wirkt, das ist Gottes Sache, aber den Wunsch aussprechen, dass Gott die Person vor euch segnen soll, könnt ihr allemal!“

„Bei uns wird auch gesegnet“, sagt Aniana, „Allah ist ja auch das Gute.“
„Stimmt“, ruft Zaida, und dann springt sie plötzlich auf. Schwenkt wild ihre Arme über unserem  Kreis und ruft dazu: „Allah segne euch alle!“
Strahlend setzt sie sich wieder. Wir wissen nicht so recht, wie wir das nehmen sollen. Aber die Stimmung in der Klasse ist plötzlich ganz anders - heiter und gelöst. Irgendwie  sind wir an diesem Tag eine gesegnete Gemeinschaft.

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