Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Einmal nach Santiago de Compostela! Das ist der Traum vieler Menschen in Europa. Sich zu Fuß auf den Weg machen in die Stadt des Apostels Jakobus. So wie es ungezählte Wallfahrer seit über 1000 Jahren getan haben. 

Aber für die meisten bleibt es ein Traum. Die Strecke ist einfach zu lang: über 2000 km quer durch Frankreich, über die Pyrenäen und dann bis in den nordwestlichen Zipfel Spaniens. Im Mittelalter – so glaubte man – lag hier das Ende der Welt. 

Nein, so viele Urlaubstage hat man als normaler Bürger nicht. Also warten auf den Ruhestand? Aber ob man dann noch fit ist für die Strapazen einer solchen Wallfahrt? 

Doch es gibt eine Alternative: die Jakobswege. Auf der Trasse der uralten Pilgerstraßen sind in den letzten Jahren Wanderwege angelegt worden, die abwechslungsreiche Tagesetappen ermöglichen. Die Webseiten unserer Bistümer stellen diese Routen vor. 

Oder man entscheidet sich für einen Rundwanderweg, der einen traditionellen Wallfahrtsort berührt. Die Natur genießen, zur Ruhe kommen, den eigenen Körper wieder spüren und Muße haben, über Gott und die Welt nachzudenken – das alles kann man auch auf einem solchen Weg. 

Ein konkretes Beispiel ist der Wanderather Traumpfad im Kreis Mayen-Koblenz. Über 12 Kilometer führt er durch Felder, Wiesen, Bachtäler und schattige Wälder. Immer wieder ergeben sich herrliche Ausblicke in die Eifellandschaft. Am Nitzbach schließlich lädt die mittelalterliche Kapelle

St. Jost zur Meditation ein. Hier verehren Wallfahrer seit altersher den hl. Jodokus, einen frommen Einsiedler des 7. Jahrhunderts. Der Besucher spürt: Das kleine Gotteshaus ist ein echter Ruhepol. Ein Ort zum Stillwerden und zur Besinnung. 

Es muss also nicht unbedingt die große Wallfahrt nach Santiago di Compostela sein. 

www.traumpfade.info

https://www.kirche-im-swr.de/?m=24546
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