Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Es sieht nicht gut aus für die Stadt Augsburg im Sommer des Jahres 955. Wieder einmal stehen die Heerscharen der Ungarn vor den Mauern. Die Vororte liegen schon in Schutt und Asche. Und jetzt erwartet man den entscheidenden Angriff. Organisiert wird die Verteidigung von Ulrich. Der 65-jährige ist schon seit über 30 Jahren Bischof der alten Römerstadt. Auf ihm ruhen die Hoffnungen der Augsburger. Und auf König Otto, der mit seinen Truppen auf dem Anmarsch ist, um den Belagerungsring der Feinde zu sprengen. Denn jeder weiß: Wenn Augsburg fällt, dann wird ganz Süddeutschland von den heidnischen Magyaren überrannt. 
Ulrich motiviert seine Bürger zum Widerstand. Er mobilisiert alle Kräfte. Zwar unbewaffnet, aber hoch zu Ross, ordnet der Bischof die Reihen der Verteidiger. Und die Taktik geht auf: König Otto erscheint rechtzeitig mit seinen Truppen. Zu ihnen gehören Sachsen, Schwaben, Franken und Bayern. Vereint schlagen sie die Ungarn. Das Reich ist gerettet. Bald wird Otto Kaiser sein und man wird ihn „den Großen“ nennen.  

 

Doch ohne Ulrichs Standhaftigkeit wäre der historische Sieg auf dem Lechfeld nicht möglich gewesen. Die Gläubigen verehren ihren „lieben Herrn Ulrich“. Verbürgt ist seine anspruchslose Lebensweise und sein großer Einsatz in der Seelsorge. Noch im hohen Alter ist der Bischof unterwegs, um die Gemeinden zu besuchen – bis in die hintersten Alpentäler hinein. Mehrfach pilgert er nach Rom, eng bleiben auch seine Kontakte zu Kaiser Otto. Ulrich ist einer seiner wichtigsten Bischöfe im Reich. 

 

Heute vor genau 1044 Jahren stirbt Ulrich im damals biblischen Alter von 83 Jahren. Für seine Augsburger war er schon zu Lebzeiten ein Heiliger. Heute feiert man in der ganzen Kirche seinen Namenstag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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