Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.“ (Mt 10, 38)
Das ist der zentrale Satz im heutigen Sonntagsevangelium. Jesus richtet ihn an seine engsten Freunde. Es sind harte Worte. Sie beschönigen nichts. Wer das Evangelium des Friedens, der Gerechtigkeit und der grenzenlosen Zuneigung Gottes in der Welt verkündet, der muss sich auf Widerstand gefasst machen. Bis hin zur letzten Konsequenz. Und so starben auch fast alle Apostel einen gewaltsamen Tod. Das Kreuz blieb für sie keine Metapher, sondern wurde brutale Realität. 

„Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.“ Die Aussage Jesu hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Keine Religionsgemeinschaft wird weltweit so stark verfolgt wie das Christentum. Nahezu täglich erreichen uns Schreckensnachrichten über Anschläge auf Christen. Mal sind es orthodoxe Gläubige in Syrien und im Irak, mal ägyptische Kopten oder schwarzafrikanische Christen unterschiedlicher Konfession, die von islamistischen Terroristen ermordet werden. 

Papst Franziskus hat zu Pfingsten auf das Schicksal der Bedrohten aufmerksam gemacht. Seine Zuhörer waren aus allen Teilen der Welt nach Rom gekommen. Franziskus sprach angesichts der brutalen Verfolgung von einer „Ökumene des Blutes“

Und in der Tat: Die Mörder unterscheiden nicht zwischen den christlichen Konfessionen. Ganz gleich, zu welcher Kirche die Opfer gehören, in den Augen ihrer Mörder sind alle Christen per se „Ungläubige“, „Feinde Allahs“. 

Ist das kein Fingerzeig für die Ökumene? Für Papst Franziskus gibt es jedenfalls keine überzeugendere Einheit der Christen als jene der Märtyrer.

 

 

 

 

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