SWR3 Gedanken

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„Wo Liebe ist, da sind Augen.“ Den Spruch habe ich irgendwo aufgeschnappt. „Wo Liebe ist, da sind Augen.“ Bei der Liebe geht so viel über die Augen. Und zwar von beiden Seiten. Wenn man selbst liebt und wenn man geliebt wird. Beides ist super:

Das fängt beim verliebten Blick an: wenn ich meinen Blick einfach nicht lassen kann von dem, den ich so toll finde. Wenn ich ständig schaue was er macht und jede Kleinigkeit beachte. Das kribbelt ziemlich. Und umgekehrt tut es auch gut. Wenn ich merke, dass mich jemand sieht. Also „wirklich“ sieht und jede Kleinigkeit an mir bemerkt und meistens auch mag.

Bei zwei, die sich länger lieben, kriegt das mit dem Sehen noch eine ganz andere Dimension. Dass der eine dem anderen ansieht, wenn etwas los ist, und ihn auch nach Jahren eben nicht aus den Augen verlieren will. Das alles steckt drin in diesem Satz: „Wo Liebe ist, da sind Augen.“

Und der Satz passt auch zum Feiertag Fronleichnam heute. Katholiken feiern nämlich, dass sie Gott anschauen können. Und zwar in der Hostie, oder anders gesagt im gewandelten Brot. Wer daran glaubt, kann in einem Stück Brot Gott sehen. Natürlich ist das ein bisschen verrückt. So wie manches verrückt ist, wenn man liebt. Bei Menschen und bei Gott.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=24381
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