SWR3 Gedanken

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Der blaue Himmel über mir. Blaue Tiefe. Ohne sichtbares Ende. Nur ein paar kleine Wölkchen am Horizont. Das ist für mich - Sommer. Wache ich morgens auf, geht mein Blick als erstes zum Himmel.  Ist er sonnig blau, wird mein Leben weiter. Und ich fühle mich wohl und gerade zu geborgen.

Mit dem Himmel verbinden Menschen ganz unterschiedliche Bilder und Gefühle. Manchmal ist er wie ein weites, schützendes Zelt. Manchmal schmeckt er nach Unendlichkeit und macht eher Angst. Natürlich lässt sich der Himmel naturwissenschaftlich erklären und beschreiben. Und doch ist er so viel mehr.

Wenn im Sommer alle in unserer Familie zusammenkommen, dann ist das ein nahezu himmlischer Zustand: Wir sitzen im Garten, der große Grill wird angeschmissen und der Tisch biegt sich unter den leckersten Speisen. Es geht laut zu, auch ein bisschen chaotisch, irgendwas brennt immer an, Gläser kippen um, mindestens ein Kind schreit, aber das macht uns nichts aus. Bis in die Nacht sitzen wir unter dem sternenklaren Himmel.

Der große Tisch, an dem alle ihren Platz haben, der ist im Lauf der Generationen zu einem Himmelsbild geworden. Die Bibel meint: Das ist es, was wir am Ende der Zeit erleben. Ein festliches Mahl an einem langen Tisch mit den leckersten Speisen. Und jeder hat dort seinen Platz. Und wir sehen uns alle wieder,  eines Tages am Ende der Zeit, an diesem „himmlischen Ort“.

 „Would you know my name, if I saw you in heaven?“ singt Eric Clapton. Er sehnt sich danach, seinen kleinen Sohn wieder zu sehen. Dort im Himmel. Und er ahnt: „There's peace, I'm sure. And I know there'll be no more. Tears in heaven.“ Frieden wird es dort geben und keine Tränen mehr. Da bin ich mir sicher.

Das wird einmal sein - dort im blauen Himmel über mir. Nur ein paar kleine Wölkchen am Horizont. Ansonsten nur blaue Tiefe. Ohne sichtbares Ende.

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