Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Ein offener Himmel im Frühjahr tut einfach gut. Wenn es schon morgens heller wird, wenn die Wolkendecke aufreißt. Ich spüre das in diesen Tagen deutlich. Es spielt sich wieder mehr Leben unter freiem Himmel ab. Menschen schlendern über die Straße. Kinder malen mit Kreide im Hof. Ich kann mich auf den Rasen setzen und Tee trinken. Langsam ist wieder Wetter für eine Fahrradtour. Da blüht die Seele auf.

Auch mein Glaube hat mit dem offenen Himmel zu tun. Gerade jetzt, in den Tagen um Christi Himmelfahrt, wird mir das wieder deutlich. Die blühenden Pfingstrosen im Beet, der duftende Rasen nach dem Mähen, die Vögel in den Bäumen. Sie sind Bilder für die Natur, für eine wunderbare, für eine immer noch geheimnisvolle Schöpfung.

Es gibt vieles, was ich unter freiem Himmel entdecken kann – und was unglaublich ist. Die kleinen lila Blumen im Rasen, die sich irgendwie gegen den Rasenmäher behaupten. Die Radieschen, die in unserem kleinen Bett sprießen. Die Vögel, die den Morgen besingen.

Draußen, unter freiem Himmel, ist auch ein guter Ort für den Glauben. Der offene Himmel hilft, weiter zu sehen, neue Gedanken zuzulassen, das Wunder der Schöpfung zu erleben.

Klar, Glaube kann ich auch in geschlossenen Räumen erleben, in einer stillen Kirche, beim gemeinsamen Gottesdienst, manchmal auch im Gespräch mit Freunden am Esstisch oder beim Brötchen schmieren in der Küche. Aber die blühenden Blumen und der duftende Rasen bringen mich noch einmal auf andere Gedanken und Ideen. Ich sehe, wie unwiderstehlich Leben sich Bahn bricht. Erlebe, dass mich Luft, Sonne und ein freier Himmel weit machen, öffnen, dem Himmel entgegen. Das tut meinem Glauben gut.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=24262
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