Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Vor kurzem wurde mir auf wundersame Weise ein Tag geschenkt. Aufgewacht, kurz gerekelt im Bett, dann leise aus dem Bett gekrochen, damit meine Frau nicht aufwacht. Auch die Kinder schliefen noch. „So richtig ausgeschlafen bin ich… noch vor dem Weckerklingeln Gewöhnlich bin ich nicht so früh dran“, dachte ich. „Na also, sonntags abends mal früher schlafen gehen lohnt sich, dann bin ich montags morgens richtig ausgeruht.“ Ich machte das Frühstück, während der Morgenhimmel mich mit etwas Helligkeit begrüßte.

Als ich die Zeitung hereinholen wollte, war der Zeitungsschlitz leer. Was war los? Ist der Zeitungszusteller etwa krank? Da dämmerte es mir… Es war nicht Montag, es war Sonntag!

6 Uhr am Morgen. Was fang ich jetzt mit diesem frühen Sonntagmorgen an?
Was mache ich mit der geschenkten Zeit?
Ich hab mir dann erst mal in Ruhe eine Tasse Kaffee zubereitet, mich gemütlich aufs Sofa gesetzt und die Post vom Vortag gesichtet.
Da lag sie: Die brandneue Broschüre von der Evangelischen Kirche mit dem Titel: Gott, sei Dank, es ist Sonntag.
Stimmt, dachte ich - und nahm einen ersten Schluck aus der Tasse.

„Mach mal Pause“, heißt es in der Broschüre. „Und… gib der Woche einen Rhythmus durch den Sonntag als Ruhetag.“
Denn dieser Tag ist nach biblischer Tradition ein freier Tag für alle. Deshalb macht sich die Kirche auch für den Ruhetag stark und dafür, dass für uns Menschen Arbeit am Sonntag nicht zur Regel wird.
Denn im Gegensatz zum Menschen brauchen Maschinen keine Erholungspausen. Die laufen rund um die Uhr. An Werktagen geben sie das Tempo vor.
Der Sonntag orientiert sich aber am Menschen. Der arbeitsfreie Sonntag gibt Kraft für den Alltag, ist Familientag. Er stellt den Menschen in den Mittelpunkt.
In der Bibel steht: „Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke tun. Aber am siebenten Tag ist der Sabbat des Herrn, deines Schöpfers. Da sollst du keine Arbeit tun“.
Das alles las ich in der Broschüre meiner Kirche.

Ich hab dann die Post zur Seite gelegt, noch einen Schluck Kaffee getrunken und bin ein wenig raus auf die Wiese gegangen, Blumen pflücken für den Frühstückstisch. Als wir später alle zusammen am Tisch saßen und Pläne für den Tag schmiedeten, da dachte ich:
Ein geschenkter Tag. Schön ist das. Gott sei Dank, denn es ist Sonntag.

Ich wünsche Ihnen heute einen guten Start. Gott schütze Sie in dieser Woche.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=2404
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