SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Wunderbarer Sternenhimmel! Blau-schwarz die Nacht.
Ich mit meinem Hund auf einem Feldweg. Ein Stück weiter unten der Wald, dunkel leuch-tet er mir entgegen.
Ich setze mich auf eine Bank am Wegesrand. Meine tausend Gedanken kommen langsam zur Ruhe. Atemberaubende Stille.

Das war der Moment, als ich es gefühlt habe.
Dieses komische sehnsuchtsvolle Gefühl, das mich manchmal beschleicht.
So, als wäre das hier: der Sternenhimmel, die Ruhe um mich herum, nicht alles.
Als ob es da noch mehr geben müsse.

Es ist doch so:
hat man keinen Freund, hat sich in seinem Singleleben gut eingerichtet mit einem großen Freundeskreis und vielen Aktivitäten, so fragt man sich doch manches Mal: fehlt da nicht was?.
Hat man aber einen Freund, dann gibt es doch manchmal Momente, wo man denkt, das kann doch nicht alles gewesen sein.

Hat man eine schlichte Wohnung, dann möchte man eigentlich lieber ein Haus haben; hat man nun aber ein Haus, dann ist einem die Arbeit, die mit so einem Haus einhergeht, zu viel und man hätte lieber eine einfache Wohnung.

Irgend etwas ist immer nicht ganz richtig. –
Man hat das Gefühl, dass – bei alledem, was man hat – da doch irgend etwas fehlt. Als ob es da noch mehr geben müsste, als das, was uns hier auf Erden begegnet.

Es gibt ein Lied, das dieses Gefühl gut beschreibt. Da heißt es:

„Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.
Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst, bitten wir. Wir hoffen auf dich – sei da, sein uns nahe, Gott.“

Das Lied finde ich deshalb so toll,
weil es diese Sehnsucht in uns beschreibt als etwas ganz normal menschliches und weil es einem Hoffnung gibt:
Wir hoffen, dass bei Gott dieses unergründliche Sehnen ein Ende hat,
dass wir bei Gott ganz sind – ganz glücklich, endlich ganz und gar zufrieden und gesät-tigt.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2400
weiterlesen...