SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Alleine zu wandern, ist für mich eine echte Herausforderung.
Also, ich meine jetzt nicht, so gemütlich spazieren zu gehen irgendwo, wo man sich aus-kennt – nein!
Ich meine, ganz alleine einen Fuß vor den anderen zu setzen in einer völlig unbekannten Gegend.
Das tat ich nun. Irgendwo im Westen Frankreichs.

Nach ungefähr einer Stunde meldeten sich die ersten Zweifel:
Biste hier überhaupt richtig? War es richtig dahinten links zu gehen statt geradeaus? Was machste eigentlich, wenn Dir hier was passiert? Du umknickst?

Und ich versuchte mich, in die Hirnwindungen eines Kartiographen hineinzuversetzen: Was hat sich der Zeichner dieser Wanderkarte dabei gedacht, als er eine Kreuzung mit vier Wegen einzeichnete, wo eindeutig fünf Wege abgehen?!?

Aber nach 3, 4 Stunden war ich endlich angekommen!
Auf dem Gipfel wartet schon – wie für mich gemacht – ein Felsen in der Form eines Ses-sels. Ich mach’s mir mit Butterbrot und Apfelschorle gemütlich.

Und dann : wunderbare Stille; zwitschernde Vögel; der Wald rauscht leise... Und vor mir: eine atemberaubende, saftig grüne Landschaft! Wälder und Wiesen, Weinberge und Obsthaine; dazwischen Felder mit goldenen Strohballen; unten im Tal fließt gemütlich die blau-grüne Dordogne; mir gegenüber glitzernde Hügel, Berge träge in der Sonne. Mein Gott!

Man bedarf keiner Erleuchtung, keiner theologischen Weisheit, es genügt, einfach hier zu sitzen, um zu spüren: hier war Gott am Werk. https://www.kirche-im-swr.de/?m=2399
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