SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

Manchmal habe ich einfach schlechte Laune und keine Lust. Ich habe eine Aufgabe und mag überhaupt nicht anfangen. Ich soll einen Besuch machen und habe keine Lust. Ich sollte zu einer Veranstaltung gehen – aber ich verspreche mir nichts davon.  Meist kommt es dann auch so, wie ich es erwartet habe. Der Auftrag geht schief. Die Verwandtschaft war einfach nervig und überhaupt wäre ein Abend auf dem Sofa viel schöner als dieser langweilige Vortrag gewesen.

Kurz gesagt: Wenn ich schlecht gelaunt an etwas rangehe, dann wird es anstrengend. Ich steigere mich in meine schlechte Laune rein und bin unerträglich. Bin aber gleichzeitig davon überzeugt, dass die anderen unerträglich sind. 

Anscheinend hat Jesus gewusst, wie das manchmal geht, womöglich war es bei seinen Nachfolgern nicht anders. Vielleicht sagt er deshalb einmal zu ihnen: „Wenn ihr in ein Haus kommt, dann sagt als Erstes: 'Friede sei mit diesem Haus!'“ Schalom – sagen die Juden bis heute. Und die Muslime sagen: Salem aleikum.

Ich finde: Jesus vermittelt seinen Freunden mit diesem Satz: „Es kommt auf die innere Haltung an. Denn so wie ihr an eine Sache rangeht, so verläuft sie dann auch.“ Deshalb ermutigt er seine Nachfolger: „Wünscht den Menschen zuerst einmal Frieden! Damit schafft ihr eine positive Grundstimmung.“

Mir leuchtet das ein. Und ich möchte Jesus darin gern folgen. Das heißt für mich: Wenn ich optimistisch zu den Menschen gehe, werden die Menschen, das wahrnehmen. Auch wenn ich eher „Guten Abend“ wünsche und nicht „Friede sei mit euch“, werden sie angesteckt von meiner Freundlichkeit und mich freundlich aufnehmen.

Wenn ich das nächste Mal auf einen Besuch oder Auftrag keine Lust habe, will ich mich daran erinnern. Es kommt auf die innere Haltung an. Meine innere Haltung strahlt auf die anderen Menschen aus. Wenn ich schlecht drauf bin, stecke ich im schlimmsten Fall meine Mitmenschen damit an. Doch positiv gesagt: Wenn ich gut drauf bin und von etwas begeistert, dann kann ich andere ebenso begeistern und anstecken.
Kurz gesagt: Wenn ich im Frieden mit mir bin, kann ich den Frieden an meine Mitmenschen weitergeben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23917
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