SWR3 Gedanken

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Marie ist jetzt dreieinhalb und hat das Down-Syndrom. Sie lacht, läuft, singt, liebt und spricht. Sie entwickelt sich und mag den Kindergarten. Wenn sich in ihrem Leben was verändert, tut sie sich schwer. Oder wenn ganz fremde Menschen zu schnell auf sie zukommen. So wie alle Kinder.

Heute ist Welt-Down-Syndrom-Tag. Gäbe es unsere kleine Freundin Marie nicht, hätte ich damit keine Berührungspunkte. Und das wäre echt schade.

Ich hab nämlich mit Marie ganz viel gelernt. Vor allem auch durch ihre Eltern Nicole und Christian. Sie haben in der Schwangerschaft erfahren, dass ihr Kind vermutlich das Down-Syndrom hat. Nachdem sie die Nachricht halbwegs verdaut hatten, haben sie es in ihrem Umfeld erzählt. Alle haben sich darauf einstellen können und waren natürlich doppelt gespannt, wie alles wird.

Ich bin total beeindruckt von Nicole und Christian. Natürlich waren sie traurig, dass Marie anders ist, als sie es sich gewünscht haben. Und auch die ersten Wochen und Monate mit Marie waren ganz anders, als mit einem Baby, das kein Down-Syndrom hat.

Nicole beschreibt ihr Leben mit einem behinderten Kind so: „Das ist wie ein Weg, der ständig ein bisschen bergauf geht. Die Aussicht ist wunderbar und der Weg ist schön. Aber es ist immer ein bisschen anstrengender als eine ebene Straße.“ Für die beiden bedeutet das jeden Tag zu genießen. Sie packen die Herausforderungen dann an, wenn sie sich stellen.

Die kleine Familie schafft das gut. Sie haben die Kraft und sind sicher, dass sie die Kraft immer wieder bekommen.  

Mir zeigen die beiden, dass das Leben mit einem Kind mit Down-Syndrom anders ist. Aber es ist machbar, vor allem aber schön und noch lebenswerter als vorher. Wie mit jedem Kind, das auf die Welt kommt.

 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23867
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