SWR3 Gedanken

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Kinderturnen mit meiner zweieinhalbjährigen Tochter Mathilde. Die Turnhalle ist voll. Eltern und Kinder wuseln durcheinander, bauen Stationen auf und singen.

Zum ersten Mal ist heute Isatu mit ihrer kleinen Tochter Leya da. Die beiden kommen aus Gambia und leben schon länger bei uns in Buchen.

Mathilde ist ganz fasziniert von der kleinen Leya. Von ihrer braunen Haut und vor allem von ihren Haaren. Sie hat ganz viele kleine bunte Zöpfe. Ohne zu zögern geht Mathilde hin und fasst Leya auf den Kopf. Das Mädchen reagiert gelassen und weiter geht’s mit spielen, rennen und turnen. Immer wieder schaut Mathilde Leya genau an. Die beiden nehmen Kontakt auf. Das ist von außen klasse zu beobachten, denn die beiden sprechen verschiedene Sprachen. Irgendwie arrangieren sie sich.

Zum Schluss sitzen alle Kinder auf dem Mattenwagen und mit „Tuff, tuff, tuff die Eisenbahn“ geht es in den Geräteschuppen. Leyas Mama Isatu schiebt neben mir mit. Die Kinder sitzen vor uns und plötzlich berührt Mathilde mit dem Finger Isatus Arm. Erst einmal ganz vorsichtig, dann nochmal. Ich frage Isatu, ob das ok ist. „Klar“, sagt sie.

Wir räumen auf und gehen nach Hause.

Ich bin ganz bewegt. Es ist doch irre, wie Kinder Neuem oder Fremdem begegnen. Anstatt sich wegzudrehen oder zu erstarren, gehen sie es einfach an. Ohne Berührungsängste, neugierig und offen.

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