Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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In der Bibel lesen ist wie gute Freunde treffen.
Darauf hat mich eine Freundin gebracht. Sie schaut nämlich gern Fernseh-Serien. Und sie meint: Das ist wie gute Freunde treffen. Sie kennt die Darsteller, lacht und weint mit ihnen, entspannt sich mit ihnen auf dem Sofa. Ich kann sie gut verstehen. Ich schau auch gerne Serien. Und ich lese gern die Bibel.

Auch in der Bibel lesen ist wie gute Freunde treffen.
Ich kenne die Hauptpersonen: Jesus und Mose, Abraham und Sarah. Ich weiß, wer sie sind und was sie bewegt. Ich stehe mit dem Volk Israel in der Wüste und auf einmal sprudelt Wasser aus dem Stein. Das berührt mich jedes mal.
Ich gehe mit Petrus übers Wasser, gehe mit ihm unter und werde wieder rausgezogen.

Ja, in der Bibel lesen ist für mich wie gute Freunde treffen. Sie trösten mich, machen mir Mut oder ermahnen mich und geben mir Ratschläge. Natürlich ersetzt die Bibel nicht meine richtigen Freunde. Aber sie ist wie ein zweiter Halt.
Meine Freundin überzeugt das aber nicht. Ist das nicht irgendwann langweilig? Immer dieselben Geschichten? So ohne Fortsetzung wie bei den Serien?

Nein, sag ich ihr. Langweilig ist das nicht. Die Geschichten in der Bibel sind nämlich so gut, da entdecke ich immer wieder was Neues.

Wie bei meiner Lieblings-Serie übrigens auch. Die Serie „Friends“ habe ich bestimmt schon dreimal gesehen, aber sie begeistert mich jedes Mal neu.

Diese Serie mag meine Freundin leider gar nicht. Klar, sie hat ja auch nur die erste Folge gesehen. Und an die Kleidung und die Frisuren der 90er Jahre muss man sich wirklich erst gewöhnen. Das dauert, bis man die wunderbaren Charaktere darin entdeckt.

Und genauso ist das auch in der Bibel. Wer nur mal kurz reinblättert, für den hört sich erst mal vieles fremd an und komisch. Aber das ändert sich. Wie mit den Serien.
Ist man erst mal drin, dann ist Bibel lesen wie gute Freunde treffen. Kann ich Ihnen wärmstens empfehlen.

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