SWR3 Gedanken

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Eine Schmuckkarte im 60er Jahre-Retrostil, gleich neben der Kasse. Auf dem Bild winkt mir eine hübsche junge Frau im Coco-Chanel-Kostüm zu. Ich schau mir die Karte genauer an und lese den plakativen Schriftzug neben der hübschen Frau: „Wie schön, dass es mich gibt!“

Hab ich mich verlesen?
Nein, tatsächlich. Da steht „Wie schön, dass es mich gibt!“
„Wie schön, dass es mich gibt!“ ?

Mir fällt bei so einer Frage immer erst das ein, was gerade nicht so schön ist. Und wo ich hinter meinen eigenen Erwartungen zurück bleibe. Vielleicht ist das auch sowas wie ein Schutz. Bevor jemand anderes was Negatives sagt, mach ich das lieber selber.

Schön, dass es mich gibt?!
Klingt erst mal ziemlich selbstbezogen. Aber wenn ich ein bisschen überlege, dann fallen sie mir schon ein. Die Leute, die es schön finden, dass es mich gibt. Und die das auch zu mir sagen: Schön, dass es dich gibt! Ich murmle den Satz ein paar Mal vor mich hin. Und fange an, gute Laune zu kriegen. 

Ja, es ist gut, dass es mich gibt. Ich lebe gerne und ich kenne viele Menschen, von denen ich sofort sagen würde, dass es schön ist, dass es sie auch gibt.

Ich sollte das denen dringend mal wieder sagen; dass es schön ist, dass es sie gibt. Wie gut, dass mir das einfällt. Wie schön, dass es mich gibt!

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