SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Wenn man sich entspannt, scheint das gute Gedanken zu beflügeln. Davon weiß auch Wolfgang Amadeus Mozart ein Lied zu singen: Ihm sind die besten Melodien im Bett eingefallen. Auch Hemingway wird nachgesagt, dass er am besten schreiben konnte, wenn er total relaxed war, am besten mit einem Drink in der Hand. Dem Physiker Newton kamen die besten Ideen beim Spazierengehen im Garten, Schiller mit den Füßen in kaltem Wasser und Woody Allen beim Rasieren. 

Ich kenne das. Wenn ich krampfhaft nach Ideen suche, dann fällt mir garantiert nichts ein. Erst wenn ich locker lasse, z.B. unter der Dusche oder im Halbschlaf, dann kommen sie angeflattert. 

Das kann ich mir so richtig vorstellen, wie da so ein paar gute Gedanken versuchen bei mir zu landen. Und wenn du verkrampfst, dann spannst du ja alles an, machst dicht. Keine Chance für die Ideen. Aber wenn du gelöst bist, dann bist du auch durchlässig. Und dann können sie kommen und landen: die Einfälle, Argumente oder Antworten. 

Das ist nun einfach gesagt, denn allein der Befehl „locker bleiben!“ hat ja schon was Krampfiges. Ich glaube, es bleibt sich leichter locker, wenn ich mir selbst vertraue: meinem Geist, meiner Kreativität, meiner Wirkung. Klar, denen vertraue ich eher, wenn sie mich schon mal positiv überrascht haben. Wenn ich mal die Erfahrung gemacht habe: im richtigen Augenblick hatte ich einen Geistesblitz. Oder: Wenn ich überzeugt dastehe, dann wird mein Gegenüber schon einlenken. 

Ich habe noch eine Erfahrung gemacht: locker bleiben und mir selbst vertrauen – das fällt mir leichter wenn ich weiß, dass der der mich erschaffen hat mir einiges mitgegeben hat. Und dass er mich selbst eine gute Idee findet – und zwar genau so locker oder verkrampft wie ich eben bin. 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23719
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