Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Es sind wirklich heftige Zeiten für die Demokratie gerade. Das empfinden viele so, ich auch. Ich hab Angst vor dem, was Donald Trump in den USA noch alles anstellen könnte. Dieser Präsident, der Richter verunglimpft und auch sonst polemisch und rassistisch redet und handelt. Auch, was in Europa passiert, macht mir Sorgen. Viele Menschen bei uns sind offenbar so genervt von Staat und Politik, dass sie kaum noch jemandem trauen und am liebsten alles anders hätten. Und dann Menschen wählen, die wie Trump vor allem andere niedermachen und sich um Wahrheit und Recht wenig scheren. Bis Ende Mai finden bei uns in Deutschland drei Landtagswahlen statt und in Frankreich die Präsidentschaftswahlen. Ich hab Angst davor, dass rechte Parteien immer mehr Stimmen bekommen. Und dass Werte wie Solidarität und Nächstenliebe, Religionsfreiheit und Pressefreiheit immer weniger geachtet werden. 

Mir macht das Sorge. Und ich denke darüber nach: Was kann ich tun für die Demokratie. Denn auch das empfinden im Moment ja viele: Unsere Demokratie ist eben nicht selbstverständlich. Wenn ich bisher dachte: Da passiert schon nichts, unser freiheitlich-demokratische Grundordnung kann schon auf sich selbst aufpassen, dann hab ich mittlerweile das Gefühl: Ich muss dazu beitragen, sie zu schützen. Ich muss diese Demokratie mit verteidigen und stärken. Nicht nur als Bürgerin, sondern auch als Christin. Werte wie Nächstenliebe und Religionsfreiheit, die sind mir auch als christliche Werte enorm wichtig. Ich will, dass die weiter gelten in meinem Land und nicht nur da. 

Aber wie kann ich als einzelne Bürgerin und Christin die Demokratie verteidigen? Vielleicht ist es leichter, als ich manchmal denke. Ich hab mir vorerst drei Dinge vorgenommen. Das erste macht mir sogar gerade richtig Spaß: Ich will mich ausführlicher informieren. Und zwar nicht bei den fakenews dieser Welt, sondern in meiner Zeitung, der ich vertraue. Die lese ich jetzt am Wochenende gründlicher als bisher. Und zweitens: Ich will mitdiskutieren. Abends am Kneipentisch mit Freunden genauso wie im Zugabteil mit Fremden. Ich will zuhören, und ich will für meine Werte einstehen. Drittens werde ich natürlich wählen gehen. 

Die Demokratie stärken. Ich glaube wirklich: Das kann heute jeder Mensch. Und es soll auch jeder Mensch.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23683
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