SWR4 Abendgedanken

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Ein Mann beleidigt Fremde, macht rassistische Sprüche über Farbige und Zuwanderer. Und jetzt ist er seit 10 Tagen  Präsident der Vereinigten Staaten. Ich bin gespannt, wie Donald Trump Politik gestalten wird. Ich hoffe, dass er als Präsident nicht mehr solche verletzenden Sprüche machen wird wie im Wahlkampf.

„Faulheit ist eine Eigenschaft der Schwarzen“ hat er zum Beispiel gesagt. Und das ist unfassbar angesichts der Tatsache, dass sein direkter Vorgänger ein Schwarzer war.

Und es ist ebenso unfassbar, wenn ich an die Frau denke, deren Geburtstag morgen ist: Rosa Parks. Am 04. Februar vor 104 Jahren wurde Rosa Parks, eine Schwarze in Tuskegee, im US-Bundesstaat Alabama geboren. Als Putzfrau hat sie ihren Lebensunterhalt verdient. Bis zum 1. Dezember 1955. Denn an diesem Tag passiert das, was Rosa Parks bedeutsam macht.

Sie fährt mit dem Bus von der Arbeit nach Hause. Da fordert sie plötzlich ein weißer Mann auf, ihren Sitzplatz zu räumen, damit er sich setzen kann. Rosa Parks weigert sich und wird von der Polizei verhaftet. Denn als Afroamerikanerin hätte sie damals ihren Platz für den weißen Mann räumen müssen.

Rosa Parks´ Verhaftung hat damals große Empörung ausgelöst. Der Bürgerrechtler Martin Luther King hat einen Bus-Boykott organisiert. Auf diese Weise wird schließlich die Rassentrennung in amerikanischen Bussen abgeschafft.

Eine ganz normale Frau und beherzte Christin. Das war Rosa Parks. Sie hat gelebt, was der Apostel Paulus im Neuen Testament geschrieben hat. „Es spielt keine Rolle, ob ihr Juden seid oder Griechen, Sklaven oder freie Menschen, Männer oder Frauen. Denn durch eure Verbindung mit Christus Jesus seid ihr alle wie ein Mensch geworden. (Gal 3, 28 Basisbibel)

Natürlich ist das nicht immer einfach zu leben. Oft bestimmen Vorurteile das menschliche Handeln. Auch meines. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich jemanden wegen seiner Hautfarbe, seiner Herkunft oder seines Schulabschlusses in eine Schublade stecke. Dann denke ich an den Apostel Paulus. Wir sind allesamt einer in Jesus Christus.

Deswegen muss ich als Christin widersprechen, wenn jemand andere beleidigt aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Hautfarbe oder ihrer Religion. Auch dann und gerade wenn es der amerikanische Präsident ist.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23579
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