SWR4 Abendgedanken

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„Den Seinen gibt`s der Herr im Schlaf. “ Dieser Satz steht in der Bibel. König Salomo hat ihn gesagt, nachzulesen im 127. Psalm. Salomo hat damit gemeint: Alle Mühe und alles Arbeiten sind vergebens, wenn nicht Gottes Segen dabei ist. Mit den Worten Salomos gesagt: „Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut. … Denn den Seinen gibt es der Herr im Schlaf.“ 

Das meint eben nicht, die Hände in den Schoß zu legen und es dem lieben Gott zu überlassen, für alles zu sorgen. Sondern, dass einem etwas geschenkt wird, das man aus eigener Anstrengung nicht erreichen kann. Zum Beispiel: dass man in dem Haus, das man gebaut hat, auch gut leben kann. Das kann man nicht einfach machen. Dazu braucht es Gottes Segen, hat König Salomo gesagt.

Und das hat er auch selber so erfahren. In seiner Regierungszeit ging es den Menschen in Israel ausgesprochen gut. Es gab Arbeit und Essen genug, und vor allem keinen Krieg. Frieden herrschte im ganzen Land. Das war für die Menschen eine neue und beglückende Erfahrung. König Salomo hat gewusst, wem sie das alles zu verdanken haben. Gewiss haben die Menschen sich angestrengt, geschafft und gebaut. Aber dass es dabei nicht Gewinner und Verlierer gegeben hat und die Menschen sich spinnefeind wurden: Das hat Gott geschenkt. Oder mit Salomos Worten ausgedrückt: „Den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf.“  Erst mit seinem Segen kann man gut leben. Und dafür war Salomo Gott sehr dankbar.  

Für mich ist das ein tröstlicher Satz. Ich verstehe ihn so: Es kommt in meinem Leben nicht immer nur auf mich und mein Können an. Sondern darauf, dass ich vertrauen kann: Gott hilft mir, dass gedeiht, was ich anfange. Auch wenn ich nicht mehr weiterweiß.

Auf Gott zu vertrauen, tut mir gut. Und lässt mich zuversichtlich sein, trotz meiner Sorgen. Solches Gottvertrauen wie es König Salomo hatte, wünsche ich auch Ihnen, und allen, die es gerade schwer haben im Leben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23514
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