SWR3 Gedanken

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Es gibt Firmen, da sind mittlerweile Mails verboten. Nicht generell, aber zwischen Teammitgliedern oder unmittelbaren Kollegen. Der Chef möchte, dass seine Mitarbeiter lieber kurz aufstehen und zwei, drei Schreibtische weiter persönlich miteinander sprechen, statt ständig Mails hin und her zu schreiben. Persönlich dauert´s vielleicht ein bisschen länger, aber es verändert eine Menge: ich bewege mich mehr und ich kommuniziere mehr. Ich sehe viel mehr Gesichter und muss manchmal mutiger sein. Nicht nur, wenn mir ein schwieriges Gespräch bevorsteht, auch wenn ich jemandem ein Kompliment machen möchte – „face to face“ ist das viel schwieriger als per Mail. Es wirkt stärker, weil ich selber darin viel mehr vorkomme. „Das hast du super gemacht.“ Wenn mir das jemand frei ins Gesicht sagt und vielleicht sogar noch extra dafür bei mir vorbeikommt, wirkt das auf mich ganz anders, als wenn mir jemand schnell einen „Daumen hoch!“ per Mail schickt.

Vermutlich wollen die Chefs, die das ständige Hin und Her-Mailen einschränken, genau das für ihren Betrieb erreichen: dass sich die Angestellten näher kommen. Dass sie persönlich miteinander arbeiten und nicht nur digital. Face to face: das ist gut für´s Betriebsklima.  Nicht nur im Betrieb, sondern überall.

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