SWR3 Gedanken

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Gerhard ist ein Mann, der schon viel erlebt hat und der an Gott glaubt. Das letzte Jahr war für ihn nicht leicht, aber er hat sich durchgekämpft. Gerhard hat was Schlaues zu mir gesagt, worüber ich erst ein bisschen nachdenken musste. Er hat gesagt: „Es gibt zwei Sätze, da kommt es auf die richtige Reihenfolge an. Der erste heißt: Ich bin dankbar. Und der zweite: Mir geht´s gut. Wie gesagt, ich musste ein bisschen nachdenken: Erstens: Ich bin dankbar und zweitens: Mir geht´s gut.

Ich glaube, die richtige Reihenfolge war ihm deswegen so wichtig, weil die beiden Sätze ja auch andersrum funktionieren: Zuerst „Mir geht’s gut.“ und dann erst „Ich bin dankbar.“ So rum höre ich das oft. Und ich kenne es selber auch: wenn es mir besonders gut geht, bin ich auch dankbar.

Nur macht das, was Gerhard gemeint hat, einen Riesenunterschied. Wenn ich von vorne herein versuche dankbar zu sein, ist das etwas ganz anderes, als wenn ich nur dankbar bin, wenn es gerade gut läuft.

Ich habe einen Text gefunden. Ich weiß nicht von wem er ist, aber er könnte glatt von Gerhard stammen. Er geht so: Schon wieder Regen. – Das ist gut für den Garten. Das Haus ist voller Unordnung. – Wir haben ein Dach über dem Kopf. Da sind Berge von Wäsche. – Es ist genug zum Anziehen da. Ich hab den Bus verpasst. – Da ist geschenkte Zeit. Ein Stapel voller Abwasch. – Alle sind satt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23397
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