Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Mindestens 12 Tote sind zu beklagen, unzählige Verletzte ringen teilweise noch mit dem Tod.

Ein Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt, wenige Tage vor Weihnachten. Menschen suchen Geborgenheit und Wärme auf so einem Markt, bereiten sich auf ein Fest vor, das als „Fest der Liebe“ bezeichnet wird.

Meine Gedanken sind immer noch bei den Toten, bei ihren Angehörigen, bei ihren Freunden.  Das kommende Fest hat sich schon jetzt verändert. Ein unbeschwertes Feiern ist nicht mehr möglich. Ein Schatten liegt seit zwei Tagen auf diesem Weihnachtsfest 2016.

Was ist los in unserer Welt, dass solch ein Hass möglich wird? Ich habe auf diese Frage keine Antwort, aber ich spüre, dass etwas aus den Fugen gerät. Dann versuche ich, danach zu suchen, was die zusammen hält, die keine Gewalt anwenden, die den Frieden suchen, die guten Willens sind.

In ein paar Tagen ist Weihnachten. Kein Weihnachten, wie wir es seit Jahren feiern. Familien werden abgrundtief traurig sein. Weil sie einen Menschen verloren haben, den sie lieben. Weil andere Menschen diese Trauer mittragen.

Ob ein solcher Anschlag zu verhindern ist? Vermutlich nicht. Niemand kann einen solchen Wahnsinn verhindern. Auch Gott nicht. Für mich als Christ ist es bitter, das zu sagen. Das sagen zu müssen.

Trotzdem glaube ich, dass die Botschaft von Weihnachten stärker ist. „Friede auf Erden“, drei kleine Worte, die sich trotz allem durchsetzen werden. Ja, daran glaube ich immer noch. Gott gibt nicht auf, gibt uns Menschen nicht auf. Der Friede hat weiter eine Chance, eine Chance, die vom Kind in der Krippe ausgeht. Seit 2000 Jahren. Ja, daran glaube ich. Trotz aller Ohnmacht, trotz aller Wut, die ich empfinde.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23370
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