Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Weihnachten ist ein schon ein erhebendes Fest. Vielleicht merken Sie das auch in diesen Wochen. Allein schon die Vorbereitung ist erhebend. Jedes Jahr denke ich: das schaffst du nie! Einkaufen, Geschenke finden und einpacken, Briefe schreiben, Essen kochen und nebenbei auch noch arbeiten.

Und jedes Jahr klappt es am Ende doch irgendwie. Das Essen ist lecker und reicht für alle. Die Briefe sind rechtzeitig weggeschickt. Und was ich nicht geschafft habe, das kommt halt später. Weihnachten versöhnt mit vielem. Eine Freundin sagt immer: was wäre Advent ohne Stress. Zu einem Fest gehört einfach Stress, sonst ist es kein richtiges Fest. Manchmal hab ich den Eindruck: im Advent wachsen viele ein bisschen über sich selber hinaus.

So gesehen ist Weihnachten wirklich erhebend. Und ich glaube, das hat mit der Geschichte zu tun, um die sich Weihnachten dreht. Diese Geschichte von der Geburt Jesu. Da wachsen auch alle über sich hinaus.

Aus dem einfachen Mädchen Maria wird die Gottesmutter. Die Hirten, damals die Ärmsten im Land, die sind die ersten, die von dem Wunder der Geburt erfahren durch himmlische Botschafter. Ein Stall wird zum Schloss. Und über ihm leuchtet ein Stern so hell, wie es keinen vorher gegeben hat. Ochs und Esel sind gar nicht so dumm, sondern werden zu den ersten Augenzeugen der göttlichen Geburt. Und Josef, der Patriarch, kümmert sich nicht drum, was das aus seiner Ehre macht als Mann und vor den Leuten. Er kümmert sich um Frau und Kind. Was für eine erhebende Geschichte!

Und daran kann man erkennen, dass Gott in die Welt kommt. Da hebt sich nicht nur die Stimmung. Da wachsen alle irgendwie über sich hinaus. Sie sind nicht gekränkt, sondern packen mit an und tun was. Weil sie spüren: das da, das ist grade ein Wunder. Und wir gehören dazu. Wir sind ein kleiner Teil einer großen Geschichte.
Weihnachten ist schon ein erhebendes Fest. Wenn Gott zu den Menschen kommt, fängt er immer klein an. Auch bei uns.

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