Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Heute feiern wir zu Hause Geburtstag. Feiern einen einmaligen und besonderen Menschen. Klasse, dass Sonntag ist. Da haben wir Zeit. Für unser Geburtstagskind.

Geburtstag, das geht bei uns so: Kerzen auf dem Tisch, natürlich für jedes Lebensjahr eine. Ein schönes Geschirr schon zum Frühstück. Und wir nehmen uns Zeit. Unter der Woche geht das nicht. Da gibt der Schulbus den Takt vor. Da wird schnell gefrühstückt. Aber heute haben wir alle Zeit der Welt. Vor allem für die Geschenke. Bei uns gilt: Auspacken ist etwas zum Genießen. Alle gucken zu, raten vielleicht mit, was es sein kann.

Während ausgepackt wird, erinnern wir uns. Erzählen uns vom Tag der Geburt. Welches Wetter war, wann die Geburt losging, wann endlich das Geburtstagskind da war. Die ersten Stunden nach der Geburt. Manchmal kommt die Rede auf besondere Situationen: Das erste Wort, die ersten Schritte. Und wir erzählen uns: „Weißt du noch, als …“ Und: „Du hast schon früher …“ Oder: „Das und das war immer dein Ding.“

Wenn wir in drei Wochen Weihnachten feiern, geht es auch um die Geburt. Eine besondere Geburt. Und trotzdem hat Weihnachten viel von dem Geburtstag jedes Menschen. In den Weihnachtsgottesdiensten wird an die Geburtsgeschichte Jesu erinnert. Die Umstände der Geburt. Die Nacht. Die Sterne. Das Licht. Menschen nehmen sich hier Zeit füreinander. Es werden Geschenke ausgepackt.

Ich glaube, wie viele Christen, dass Gott den Menschen nahe ist. Weihnachten illustriert das. Denn Jesus, dieser besondere Mensch, kommt zur Welt wie alle Menschen. In einer Geburt. Deutlicher kann man nicht machen, wie eng das Verhältnis von Gott und Mensch gedacht wird. Gott ist einer von uns. So wie jeder geborene Mensch einer von uns ist. Und trotzdem ganz einmalig und besonders.

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