Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Wer will das nicht: sich verdient machen, nach großer Anstrengung erfolgreich sein und dann auch ordentlich Geld verdienen. Umso ärgerlicher ist es dann, wenn es Leute gibt, die weniger schuften und trotzdem ihr Auskommen haben. Die Geld bekommen, obwohl sie es sich nicht verdient haben. Bei dieser Erregung öffentlichen Ärgernisses macht auch Jesus mit.

 

Und wie.
Es geht um den Mindestlohn. Den gibt es schon lange bevor die Politik ihn erfunden hat. Jesus erzählt davon in der Geschichte von den Arbeitern im Weinberg-und zwar so:

 

Da stehen die Tagelöhner, die Zeitarbeiter rum und warten, dass ihnen jemand Arbeit gibt. Ein Weinbergbesitzer geht auf sie zu und stellt sie ein für einen Tag, für so viel Geld, wie man für einen Tag zum Leben braucht.
Ein Silbergroschen. Das ist der Deal. Nicht viel, aber genug. Die Leute fangen an und schwitzen.

 

Mehrmals geht der Chef danach noch auf die Suche. Und immer stellt er neue Leute ein.  Für einen Silbergroschen. Dann ist endlich Feierabend und es geht ans Auszahlen. Sie kriegen alle einen Silbergroschen, wie vereinbart. Unabhängig von der Länge oder  Kürze ihrer Schicht. Skandal total.

 

Jesus meint, es gibt etwas Wichtigeres als Lohn nach Leistung und das ist: dass ein Mensch leben kann von seiner Hände Arbeit.
Ein Silbergroschen- das ist der Lebensunterhalt für einen Tag. Vielleicht waren die Drückeberger, die Spätkommer ja gar keine Faulenzer. Vielleicht haben sie einfach keine Arbeit früher gefunden.

Natürlich gibt es Protest. Jesus verschweigt das nicht.Die fleißigen Leistungsträger des Tages sind sauer. Sie fühlen sich im Nachteil, ausgenutzt und ungerecht behandelt.

 

„Wieso  ärgert ihr euch, dass ich so gnädig bin? Hab ich mich etwa nicht an unsere Vereinbarung gehalten?“ Was für eine Provokation. Gott will, dass alle ihr Auskommen haben. Wer sich bei ihm Einstellen lässt, früher oder später, bekommt genug, ist versorgt, hat, was er braucht.

 

Unter dem Dach der Liebe Gottes gibt es am Ende keine unterschiedlichen Prämien und keine billigen Plätze, sondern einfach nur Platz genug und einen Silbergroschen in der Tasche.

 

 

 

 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23089
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