SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

In dieser Geschichte habe ich mich selbst erkannt:

Ein Mann will ein Bild aufhängen. Er hat aber keinen Hammer. Der Nachbar aber. Also beschließt der Mann, rüber zu gehen zum Nachbarn und sich den Hammer auszuleihen. Doch plötzlich kommen ihm Zweifel: „Was ist, wenn der Nachbar mir den Hammer gar nicht leihen will? Gestern ist er schon nur so an mir vorbeigehuscht. Vielleicht hat er ja was gegen mich. Aber was? Ich war doch immer freundlich.“ Seine Gedanken spinnen sich weiter: „Der bildet sich was ein! Ich würde ihm meinen Hammer verleihen. Wie kann er mir nur diesen Gefallen abschlagen? Und dann bildet er sich noch ein, ich bin auf ihn angewiesen. Jetzt reichts!“ Wild entschlossen reißt der Mann die Tür auf, stampft vor die Tür seines Nachbarn und klingelt. Als der öffnet, schreit ihn der Mann an: „Behalten sie ihren blöden Hammer!“  Der Nachbar steht völlig verdattert da und schaut zu, wie der Mann wütend in seine Wohnung zurück stapft.

Die Geschichte ist ein Beispiel dafür, wie ich mir und meinem eigenen Glück manchmal im Weg stehe. Indem ich mir nämlich etwas einbilde, was in Wirklichkeit gar nicht so ist.  

Aus diesem Grund habe ich ein Gegen-Experiment gestartet. Bevor ich anfange nachzugrübeln, spreche ich die Leute jetzt ganz schnell direkt an. Neulich zum Beispiel eine Kollegin. Plötzlich hat sie mich morgens nicht mehr gegrüßt. Bevor ich jetzt rumüberlegt habe, was sie wohl haben könnte und ob es an mir liegt, habe ich sie angesprochen. Rausgekommen ist, dass sie gerade Stress hat und es überhaupt nichts mit mir zu tun hat. Ich mache das jetzt immer so.  

Anstatt mir selbst das Leben mit meinen Fragen und Gedanken schwer zu machen, ist durch mein tägliches Experiment mein Leben viel leichter geworden.  

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23043
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