SWR3 Gedanken

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Ein Sofa kann man teilen, oder das gemeinsame Fußballspiel. Den Kindern der zweiten Klasse in der Grundschule fällt vieles ein, wenn sie drüber nachdenken: was kann ich mit anderen Menschen teilen? Trinken und Essen natürlich, aber auch Kleider, Spielzeug, das Auto…

Als ich in der Grundschule war, war das Highlight das Sankt Martins-Fest. Die Feuerwehr machte ein Feuer, es gab die weltbesten Weckmänner, danach ging es hinter einem als Sankt Martin verkleideten Reiter auf einem Pferd einmal durch unser Dorf – wir hinterher mit unseren bunten Laternen.

Sankt Martin hat im 4. Jahrhundert gelebt. Er ist Soldat, als er an einem Novembertag an einem Bettler vorbeireitet. Der Bettler friert, denn es ist kalt und Martin nimmt spontan seinen Mantel, teilt ihn mit seinem Schwert in zwei Teile und gibt eins dem Bettler. Dieses Ereignis ist der Wendepunkt im Leben von Sankt Martin: er wird vom Soldaten zum Bischof.

Deshalb denke ich mit den Grundschulkindern darüber nach. Was ist mit uns? Sollten wir nicht auch teilen mit denen, die weniger haben als wir? Ja, auch ich habe Angst vor diesen professionellen Bettlerbanden, aber es gibt genügend Anderes, was ich sehr wohl tun kann. In meiner Stadt zum Beispiel gibt es einen Tafelladen der Diakonie, der sich über Essenspenden freut. Auch das Tierheim freut sich über Hundedosen und Katzenfutter. Genauso kann man mit Geldspenden vielen ehrenamtlichen Organisationen helfen. Sankt Martin würde sich freuen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=23026
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