SWR3 Gedanken

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Ein richtiger Mann. Ein richtiger echter Mann ist körperlich fit. Er ist zärtlich und einfühlsam im Privaten, beruflich aber weiß er seinen Mann zu stehen: selbstsicher und karrierebewusst. Selbstverständlich kann er ein Fahrrad reparieren. Danach geht er mit dem Nachwuchs auf den Bolzplatz – denn natürlich ist ein echter Mann auch ein guter Vater: dem Mittleren erklärt er souverän die Physikhausaufgaben, der Kleinsten liest er geduldig auch das 500. Mal ihr Lieblingsmärchen vor. Richtige Männer werden nicht müde, sind immer einsatzbereit und geben jederzeit 100 %.

Ein richtiger Mann ist auch Mose. Seine Geschichte vor fast 3000 Jahren steht in der Bibel. Als richtiger Mann kann Mose Recht von Unrecht unterscheiden, setzt auch mal mit körperlicher Gewalt Recht durch. Sein Volk wird von den Ägyptern unterdrückt und als Sklaven gehalten. Aber Mose führt es in die Freiheit. Er führt es 40 Jahre lang durch die Wüste bis zum gelobten Land. Mose ist halt ein richtiger Mann: mutig, kraftvoll, selbstbewusst, niemals müde, immer einsatzbereit.

Einmal hat Mose eine wichtige Aufgabe: Es ist Krieg und Mose muss sein Volk retten. Solange er seinen Stab hochhält, hat sein Volk im Kampf die Oberhand, lässt er seinen Stab sinken, verliert sein Volk. Mose ist stark, aber bald werden ihm die Arme schwer, bald kann er den Stab einfach nicht mehr hochhalten. Was soll er tun? Als echter, richtiger Mann? Da kommen zwei Freunde, sie stellen sich jeder auf eine Seite von Mose, sie halten Moses Arme hoch und das Volk gewinnt den Krieg.

Das Erstaunliche: auch nach diesem offensichtlichen Anzeichen von Schwäche bleibt Mose ein geachteter Mann und Anführer seines Volkes. Ein richtiger Mann ist nämlich nicht immer nur stark, er braucht manchmal auch Hilfe. Und wenn er die Hilfe annimmt, bleibt er trotz allem ein richtiger Mann.

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