SWR3 Gedanken

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Heute ist der Welttag des Hundes. Wer den warum erfunden hat, weiß eigentlich keiner. Trotzdem ein guter Anlass, einmal über den besten Freund des Menschen nachzudenken. In knapp acht Millionen deutschen Haushalten gehört ein Hund zur Familie. Bei uns auch. Unser Hund heißt Hugo. 

Hugo schleicht sich heimlich in unser Bett, hasst aus tiefstem Herzen Paketboten und hinterlässt massenweise weiße Haare auf dunklen Teppichen. Er liebt es, sich in sumpfigen Pfützen zu suhlen, und produziert im nassen Zustand Gerüche, die für menschliche Nasen unerträglich sind. 

Aber immer, wenn ich nach Hause komme, steht Hugo hinter der Tür und begrüßt mich, als wäre ich das Größte, was ihm je passiert ist. Wenn er durchs Feld rennt, sehe ich pure Lebensfreude. Und wenn ich am Schreibtisch sitze, legt er sich still neben mich, weil er einfach bei mir sein will. 

Ob Hunde der beste Freund des Menschen sind, darüber kann man streiten. Freundschaft hat etwas mit Augenhöhe zu tun. Und die habe ich mit Hugo nicht. Aber er stiehlt sich in mein Herz durch Treue, die sich nicht beirren lässt, durch seine Lebensfreude und durch das Gefühl von Verbundenheit, wenn er neben mir liegt. 

In gewisser Weise finde ich all das auch bei Menschen. Und wo das geschieht, nenne ich es Liebe. Unser Hugo ist und bleibt ein Hund. Aber auf seine Weise macht er mich menschlicher und liebevoller. Und ein bisschen von seiner Treue und Lebensfreude und Verbundenheit schadet auch meinen zwischenmenschlichen Beziehungen sicherlich nichts. 

Deshalb werde ich heute unserem Hugo am Welthundetag einmal ausgiebig den Bauch kraulen. Nachdem ich ihn einmal wieder aus unserem Bett geworfen habe.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=22918
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