Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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"Bad news is good news" - "schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten" - das ist ein gängiger Spruch unter Journalisten. Katastrophenmeldungen verkaufen sich einfach besser.

Sicher liegt es auch daran, dass eine Meldung Ende Juni kein großes Aufsehen machte. „Das Ozonloch über dem Südpol beginnt sich zu schließen!“ Eine Sensation – auch für erfahrene Naturwissenschaftler.

Manche zweifelten zunächst noch. Aber die neuesten Studien beweisen: Die für das Leben auf der Erde so wichtige Ozonschicht baut sich wieder auf. Und die Forscher sind überzeugt: Das ist der größte Erfolg der internationalen Umweltpolitik.

Heute vor 29 Jahren unterschrieben 46 Industriestaaten das Protokoll von Montreal. Darin verpflichteten sie sich, die Produktion der Fluorchlorkohlenwasserstoffe – kurz FCKW – einzustellen. Denn diese Treibgase zerstörten die Ozonschicht, die die Erde vor der UV-Strahlung der Sonne schützt. So erklärte sich auch der rasante Anstieg der Hautkrebserkrankungen seit Mitte der 80er Jahre.

Im Zuge des Montrealprotokolls verschwanden die schädlichen FCKW aus Spraydosen und Frostschutzmitteln. Und jetzt, drei Jahrzehnte später, sieht man: Das schnelle und verantwortliche Handeln so vieler Länder hat Erfolg. Markus Rex, Experte vom Alfred-Wegener-Institut, sagt voraus: „Unsere Kinder und Enkel werden erleben, wie das Ozonloch verschwindet!“

Den 16. September haben die Vereinten Nationen zum „Tag für die Erhaltung der Ozonschicht“ erklärt. In diesem Jahr ist er eine Ermutigung für alle, die sich weltweit auch auf anderen Feldern für die Umwelt einsetzen, z.B. im Kampf gegen die Erderwärmung durch Kohlendioxid oder gegen die Vermüllung unserer Ozeane.

Die jüngste Entwicklung macht Hoffnung: Wir Menschen können die Probleme, die wir geschaffen haben, auch lösen, wenn wir vernünftig und entschlossen handeln.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=22719
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