SWR3 Gedanken

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Säuberung – im Zusammenhang mit Krankenhaushygiene oder Frühjahrsputz eine wichtige Sache.
Säuberung als politische Maßnahme ist dagegen keine gute Idee. Das musste sogar schon Gott höchstpersönlich einsehen:

Die ersten Kapitel der Bibel erzählen davon, dass Gott ziemlich bald nach der Schöpfung Nase voll von den Menschen hatte. Überall sah Gott, wie Menschen streiten, sich betrügen, ausbeuten, sogar umbrachten. Gott hat deswegen eine groß angelegte Säuberungsaktion beschlossen: Die Menschheit sollte ausradiert werden, bis auf einen kleinen Rest von Noah und seiner Familie. Weil die sich immer gerecht verhalten hatten. Mit denen sollte es nach der Katastrophe einen Neuanfang geben.

Noah bekommt also von Gott den Tipp ein Riesenschiff zu bauen, und das rettet anschließend seiner Familie und ziemlich vielen Tieren das Leben. Denn es regnet vierzig Tage und Nächte .Und alles Leben geht in dieser Flut unter. Bis auf Noahs Familie und die Tiere.

Aber noch etwas geht  in dieser Flut unter: Gottes Zorn. Kaum gehen die Wassermengen zurück, kaum ist Leben auf dem Trockenen wieder möglich, kommt ein Versprechen von Gott. Nie wieder, sagt Gott, will er eine so schreckliche Strafe über die Menschheit bringen. Schließlich wird es auch nach Strafaktionen immer wieder Menschen geben, die sich unsozial verhalten. Gott verspricht, in Zukunft zu seiner Schöpfung zu halten. In jedem Fall.

Gottes Verzicht auf weitere Säuberungsaktionen sind ein Bekenntnis zum Geschöpf Mensch, mit all seinen guten und schlechten Seiten.

Ich finde es human, wenn ein Justizsystem das heutzutage aufnimmt: Wer nachweisbar falsch handelt, wird zwar bestraft. Aber sein Leben wird nicht zerstört. Und nach wer das Strafmaß erfüllt hat, wird wieder integriert. Als Mensch. Säuberungsaktionen sind damit passé. Gott sei Dank.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=22641
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