SWR3 Gedanken

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Kann man das eigene Geld vermehren und dabei die Armut in den Dritt-Welt-Ländern bekämpfen? Während das eine eher an Sparbuch oder Investmentfond erinnert, denkt man beim zweiten vor allem an Misereor und Brot für die Welt. Dabei geht beides durchaus zusammen. Das Stichwort heißt: Ethisches Investment.
Es ist gut, wenn immer mehr Menschen nachfragen, was mit ihrem überschüssigen Geld geschieht, das sie zu Banken oder Fondgesellschaften tragen. Ob es etwa für nachhaltige Entwicklung und für ökologisch unbedenkliche Produkte eingesetzt wird. Oder ob es in Rüstungsfirmen oder gar in Branchen fließt, die ihre Mitarbeiter mit Hungerlöhnen ausbeuten.
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken hat jetzt einen Kriterienkatalog vorgelegt, der Maßstäbe für ethische Investments formuliert. Differenziert wird dort unter anderem erläutert, was unter wirtschaftsethischen Gesichtspunkten als positiv gilt. Staaten etwa, die sich im Kioto-Protokoll zum Schutz des Klimas verpflichtet haben oder sich um soziale Gerechtigkeit im Land bemühen. Firmen, die sich für ihre Mitarbeiter sozial engagieren oder bewusst auf umweltschonende Produkte setzen. Dabei ist durchaus klar, dass die Beurteilung nicht einfach und die Interessen der Anleger sehr unterschiedlich sind. Der Kleinsparer etwa hat andere Ansprüche als die Kapitalgesellschaft oder ein Caritasverband.
Trotzdem ist zu wünschen, dass auch immer mehr große Anleger in solche ethischen Fonds investieren. Dabei geht es schließlich nicht nur um das erkaufte gute Gewissen, sondern auch um knallharte wirtschaftliche Interessen. Schließlich hat sich mehr als einmal gezeigt, dass ein positives Firmenimage beim Kunden manchmal wertvoller sein kann als noch so geschickt gestylte Werbekampagnen. Den eigenen Gewinn im Blick haben und trotzdem etwas für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung tun. Mit ethischen Investments passt beides zusammen. https://www.kirche-im-swr.de/?m=2262
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