SWR3 Gedanken

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Meist passiert es, wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, irgendwo in der Eifel oder im Hunsrück oder auch im Flachland; oder wenn wir auf den Höhen an Mosel und Saar wandern: Auf einmal ist die Gegend so schön, der Blick so weit, Sonne und Wind und Wolken passen so gut zusammen… Da frage ich mich, warum wir eigentlich einen Tag oder zwei im Auto sitzen, tausend und mehr Kilometer durch die Gegend fahren, um in eine schöne Landschaft zu kommen und dort Urlaub zu haben. Warum so weit weg, wo es doch hier auch so schöne Stellen hat!?

Klar, so ganz richtig einsam ist es hier in der Gegend nirgendwo. Und die totale Ruhe musst du lange suchen in unseren dicht besiedelten Landschaften. Aber heiße Sommer haben wir inzwischen auch bei uns; und Regen und Sturm zu den unmöglichsten Sommerzeiten haben wir auch schon in Südfrankreich erlebt und auf Mallorca. Also: Hier bleiben und die Schönheit der Welt ganz in der Nähe finden und erleben – geht sicher auch.

Dieses Jahr bindet uns ein kleines Bauprojekt sowieso auch in den Sommerferien an zu Hause – und schon fehlt mir die Ferne. Auch wenn sich gerade ganz viel um uns herum verändert: das Allermeiste ist eben doch wie immer. Bekannte Wege, vertraute Stimmen und Klänge in der Nachbarschaft…

Menschen leben auch davon, dass sie mal was Neues erleben: Andere Sprachen und andere Läden; die Leute dort, die viel ruhiger miteinander reden oder auch hektischer; wie die Händler auf den Märkten ihre Waren besingen und bewerben… Und die oft noch viel abenteuerlicher geformte Landschaft. Die Schöpfung hat eben doch viel mehr anzubieten als das, was irgendwie in Reichweite ist. Vielleicht schaffen wir doch noch eine Woche drüben im Nachbarland...

Einmal im Jahr, wenigstens, sollte das möglich sein. Und übrigens auch einmal in der Woche: Heute zum Beispiel, am Sonntag! Gern auch ganz in der Nähe

https://www.kirche-im-swr.de/?m=22546
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